Glasmuseum Weißwasser
 
Museum / Sammlung | Veranstaltungsort
Im Januar 2024 ist das Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Die Gemeinde Weißwasser in der schlesischen Oberlausitz war bis Ende der dreißiger Jahre der bedeutendste Glas produzierende Ort weltweit. 1873 wird hier erstmals Glas geschmolzen; in den folgenden drei Jahrzehnten entstehen in Weißwasser elf Glasfabriken, vier Glasraffinerien, eine Spiegelfabrik, eine Glasschablonenfabrik und viele Zulieferbetriebe. Beim Rundgang durch die Museumsvilla wird der Besucher mit der Entwicklung der elf Glasbetriebe und der Technologie vertraut gemacht. Modelle und Original-Werkstellen veranschaulichen diesen Prozess. Im großzügigen Treppenhaus steht der Besucher vor einer Glasmacherwerkstelle mit allen dazugehörigen Werkzeugen. Der Rundgang geht weiter unter den Stichwörtern Technologie und theoretische Grundlagen der Glasherstellung. So sieht man die Entwicklung der Schmelzöfen, die Bestandteile und Zusammensetzung der Rohstoffe zur Glasschmelze und Glasfärbung, die Herstellung der Formen für künftige Erzeugnisse und viele Details aus dem Produktionsprozess, wie z. B. die Glasabsprengmaschine, die von der Firma Hirsch, Janke & Co. entwickelt wurde - eine Pionierleistung für die weltweite Glasindustrie. In einem Videofilm werden die Glasherstellung und weitere Verarbeitungen bis zur Veredlung gezeigt. Von einem Förderverein, den Glasbetrieben und Bürgern wurden in wenigen Jahren ca. 20.000 Glasexponate und ebenso viel Schriftgut zusammengetragen, von denen ca. 3.000 in der Ausstellung zu sehen sind. Auch die Spezialsammlungen von Wilhelm Wagenfeld, Friedrich Bundtzen und der 'Arsall'-Gläser haben bereits einen beachtlichen Bestand.
Sonderausstellungen bereichern die Dauerausstellung und die musealen Darstellungen zur Entwicklungsgeschichte von Weißwasser.

Sammlungen des Museums

· Lausitzer Glas des 19. und 20. Jahrhunderts
· Glas für Wissenschaft und Technik
· historische Werkstätten und Werkzeuge zur Glasherstellung, verarbeitung und -veredelung
· Spezialsammlung von Gläsern von Prof. W. Wagenfeld und F. Bundtzen
· Dokumente und Zeugnisse zur Geschichte Weißwassers und Niederschlesiens

Historie

Der Förderverein „Glasmuseum Weißwasser" e. V. wurde am 08. Juni 1993 gegründet. Die Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichts Weißwasser erfolgte am 12.11.93. Als Vereinszweck ist in der Satzung festgelegt, dass den Besuchern die Herstellung des Glases und der Glaserzeugnisse in den verschiedenen Epochen in Weißwasser nahe gebracht werden soll. Damit sollte ein Jahrzehnte langer Wunsch der Bürger von Weißwasser und aller in Familientradition in der Glasindustrie Beschäftigten in Erfüllung gehen. Es verwundert nicht, dass der Förderverein bald über 60 Mitglieder hatte (Beitrittsformular hier downloaden), die zumeist jahrelang in der Glasindustrie tätig waren und bei der Realisierung auf vielfältigste Art und Weise mithelfen wollten.

Im Spätherbst 1994 entstand in der ehemaligen Gelsdorfvilla die erste Ausstellung des Fördervereins für die Bürger von Weißwasser. Am 03.06.1996 wurde ein funktionsfähiges Glasmuseum anlässlich der Festwoche „444 Jahre Ersterwähnung Weißwasser“ vom Förderverein offiziell an die Stadt Weißwasser übergeben.

Von den Mitgliedern des Fördervereins sind für den Aufbau des Glasmuseums insgesamt ca. 40.000 Stunden ehrenamtlich und freiwillig geleistet worden. Es ist also durch das Wirken des Fördervereins ein Fachmuseum entstanden, dessen Qualität bezüglich der wissenschaftlichen, gestalterischen und museumspädagogischen Konzeption dem Förderverein „Glasmuseum Weißwasser“ von offizieller Seite kaum jemand zugetraut hatte.

Das Glasmuseum entspricht als Fachmuseum den Anforderungen der Fachleute, die bezüglich der wissenschaftlich-technisch/technologischen und gestalterischen Prinzipien Antworten erhalten. Es entspricht aber auch aufgrund der museumspädagogischen Realisierung dem Anliegen der Nichtfachleute, die sich einfach an der schönen Formgebung bzw. an den Veredlungsvarianten erfreuen wollen.

Um die aus dem Vereinszweck des Fördervereins resultierenden Aufgaben effektiv und mit hohem Wirkungsgrad lösen zu können, wurden sofort nach Vereinsgründung Arbeitsgruppen (AG) gebildet, von denen die für den Aufbau und die Vervollkommnung des Glasmuseums wichtigsten heute noch bestehen. Die AG Gestalten/Bewerten hat das Ziel, die typischen Glaserzeugnisse aus den Glas produzierenden Unternehmen, aber auch aus privater Hand, zusammenzutragen und zu bewerten.

Die AG Chronik hat die Aufgabe, insbesondere die heimatkundliche Abteilung zu betreuen. Die Hauptaufgabe dieser AG ist es, das beschreibende Material aufzuarbeiten und gestalterisch im Glasmuseum einzuordnen.

In einem Glasmuseum, das vornehmlich Gläser im weitesten Sinne in der ständigen Ausstellung präsentiert, muss natürlich auch der Herstellungsprozess der Gläser dargestellt sein. Die AG Technologie verfolgt das Ziel, die Rohstoffe, Schmelzaggregate, Vorrichtungen zur Weiterverarbeitung und Veredlung von Glaserzeugnissen usw. dem Museumsbesucher nahe zu bringen und die Verbindung zu den Glaserzeugnissen herzustellen.
Das Glasmuseum Weißwasser hat sich seit 1996 sehr erfolgreich entwickelt. Viele der Gründungsmitglieder des Fördervereins haben mittlerweile ein respektables Alter erreicht und deshalb werden dringend gesucht, die uns bei der Bewältigung der zahlreichen Aufgaben zur Qualitätssicherung und -verbesserung der Ausstellung unterstützen
 
Veranstaltungen Glasmuseum Weißwasser
01.11.2023 - 31.01.2025 |
Dauerausstellung Glasmuseum Weißwasser
09.02.2024 - 14.04.2024 |
Kohle, Sand & Glas
Forster Str. 12
02943 Weißwasser/O.L.
+49 3576 204000
+49 3576 2129613

info@glasmuseum-w...
http://www.glasmu...

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