Deutsches Hygiene-Museum
 
Museum / Sammlung | Veranstaltungsort
Die Gründung des Deutschen Hygiene-Museums (1912) geht zurück auf eine Initiative des Dresdner Industriellen und Odol-Fabrikanten Karl August Lingner (1861–1916). Lingner hatte 1911 zu den Protagonisten der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung gehört, zu der über fünf Millionen Besucher nach Dresden gekommen waren. Diese Ausstellung hatte mit modernsten Techniken und in einer bis dahin unbekannten Anschaulichkeit Kenntnisse zur Anatomie des Menschen vermittelt, aber auch Fragen der Gesundheitsvorsorge oder Ernährung behandelt. Immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft trug das Museum während der Weimarer Republik mit seinen allgemeinverständliche Präsentationsformen maßgeblich zu einer Demokratisierung des Gesundheitswesens bei.



Zur II. Internationalen Hygiene-Ausstellung 1930 wurde der von Wilhelm Kreis (1873–1955) entworfene Museumsbau bezogen, in dem das Museum noch heute seinen Sitz hat. Als größte Attraktion der Ausstellung galt der Gläserne Mensch, in dem sich das Menschenbild der Moderne in der zukunftsgläubigen Verbindung von Wissenschaft, Transparenz und Rationalität materialisierte. Der Gläserne Mensch ist seither zum Leitobjekt des Deutschen Hygiene-Museums geworden und stellt nach wie vor eines seiner markantesten Exponate dar.
Nach 1933 wurde das volksaufklärerische Gedankengut des Museums und seine hoch entwickelten modernen Vermittlungsmethoden in den Dienst der nationalsozialistischen Rasseideologie gestellt. Beim Bombenangriff auf Dresden im Februar 1945 wurden große Teile des Museumsgebäudes und seine wertvollen Sammlungsbestände vernichtet. Während der DDR-Jahre nahm das Museum eine vergleichbare Aufgabe wahr, wie in der Bundesrepublik die „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“. Nach 1991 erhielt das Deutsche Hygiene-Museum als „Museum vom Menschen“ eine vollkommen neue Konzeption, die mit zeitgemäßen Mitteln an den innovativen Ansatz seiner Gründerjahre anknüpft.
Das Deutsche Hygiene-Museum versteht sich als ein öffentliches Forum für aktuelle Fragen, die sich aus den kulturellen, politischen und wissenschaftlichen Umwälzungen unserer Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts ergeben. Neben dem Ausstellungsprogramm finden zahlreiche prominent besetzte Veranstaltungen wie Vorträge, Tagungen, Diskussionen und Lesungen und statt.
Seit seiner Gründung 1912 gilt das Dresdner Museum als eine der weltweit ungewöhnlichsten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen. In seinen viel beachteten Sonderausstellungen setzt es sich mit Themen aus Kultur und Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst auseinander. Diese Projekte entstehen in enger Kooperation von Kuratoren, Künstlern, Gestaltern, Architekten und Wissenschaftlern und führen häufig zu neuen Formen der Ausstellungspraxis. Die populäre Dauerausstellung 'Abenteuer Mensch' beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Körper und Gesundheit. Eine attraktive Architektur, Medieninstallationen und moderne Mitmachelemente aber auch klassische Exponate machen den besonderen Charakter dieser Ausstellung aus. Staunen - Lernen - Ausprobieren heißt es auch im Erlebnisbereich des Kinder-Museums, das sich spielerisch mit der Erkundung der fünf Sinne beschäftigt.
Das denkmalgeschützte, am Rande der Innenstadt gelegene Museumsgebäude wurde in den Jahren 1927 bis 1930 im Stil der Klassischen Moderne durch Wilhelm Kreis errichtet und in den Jahren 2001 bis 2008 durch den Architekten Peter Kulka grundlegend saniert und modernisiert.
 
Veranstaltungen Deutsches Hygiene-Museum
02.06.2024 19.30 Uhr |
»Pierrot lunaire«
Lingnerplatz 1
01069 Dresden
+49 351 4846400
+49 351 4846402

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