Städt. Bühnenhaus
 
Theater / Bühne
Das Städtische Bühnenhaus in Wesel wurde am 19. September 1958 mit einem Festakt seiner Bestimmung übergeben. Aula für das benachbarte damalige Mädchengymnasium sowie Theater- und Konzertraum für 800 Besucher sollte das neue Gebäude sein. Rund 1,5 Millionen Mark wurden während der 19monatigen Bauzeit für die Errichtung des Bühnenhauses ausgegeben.

Mit den ersten Überlegungen für das Bauprojekt war Anfang der fünfziger Jahre begonnen worden. Denn das Stadtkasino, 1950 als Kulturstätte im ehemaligen Offiziersheim errichtet, war mit 250 Plätzen den wachsenden Besucherzahlen und wegen der technischen Unzulänglichkeiten schon nicht mehr zeitgemäß.

So reiften denn in den folgenden Jahren in der Stadtverwaltung die Pläne für ein Gebäude, das als repräsentativer Theater- und Konzertraum genutzt werden konnte. Der erste Spatenstich erfolgte schließlich am 11. Februar 1957. Nach den Plänen und der Bauleitung von Diplom-Architekt Apitz, damaliger Leiter des Planungsamtes, erhielt Wesel mit dem Bühnenhaus 'einen ebenso imposanten und würdigen wie überaus praktischen Kulturraum', heißt es im städtischen Verwaltungsbericht für die Jahre 1957/58. Wegen der großen Bühne und deren vielseitigen technischen Einrichtungen sowie der großzügigen Garderobenanlagen würden Aufführungen von Schauspiel, Oper und Operette in Original-Inszenierungen möglich.

Einen Tag vor der feierlichen Eröffnung fand die Schlüsselübergabe durch den Architekten an Bürgermeister Kurt Kräcker statt. Dieser gab den Schlüssel weiter an Stadtdirektor Dr. Karl Reuber. Während des Festaktes am 19. September 1958 sagte Bürgermeister Kurt Kräcker, daß 'das nun entstandene Haus eine Krönung langen Mühens (sei), und wegen dessen Originalität habe Wesel hier ein 'Kommunalpolitisches Mekka' geschaffen, von dem die 'pilgernden Stadtväter von Nah und Fern' sich eine Fülle von Anregungen für ihre eigene Arbeit holen könnten'. Mit der Aufführung des III. Aktes der 'Meistersinger' durch die Städtischen Bühnen Münster fand der Festakt seinen kulturellen Höhepunkt.

Während der ersten Saison 1958/59 fanden 30 Vormietaufführungen statt, die von 22.037 Personen besucht wurden. Das bedeutet einen Schnitt von 734 Besuchern je Veranstaltung. Konzerte und Ausstellungen im Foyer des Bühnenhauses fanden ein ebenso breites Echo.

Die gute technische Ausstattung des Städtischen Bühnenhauses wurde in der Folgezeit weiter ausgebaut und dem jeweiligen Stand der Entwicklung und den neuen Erfordernissen angepaßt. So wurde etwa die damals schon fast museumsreife Bordoni-Lichtstellanlage für den Handbetrieb zu Beginn der 80er Jahre gegen eine zeitgemäße elektronische Lichtstellanlage mit Speichern für Generalüberholung unterzogen. Der typische Charakter der Fünfziger-Jahre-Architektur wurde nicht angetastet. Die Spielzeit 1987/88 konnte mit einem vollständig neuen Belüftungssystem und einer komfortableren neuen Bestuhlung eröffnet werden. Zugunsten größerer Bequemlichkeit wurde dabei auf rund 100 Sitzplätze verzichtet.

Seit der Eröffnung des Städtischen Bühnenhauses vor mehr als vier Jahrzehnten entwickelten sich die Veranstaltungsstrukturen kontinuierlich auch unter Berücksichtigung der sich verändernden Publikumsanforderungen und Gewohnheiten. Das klassische Programm aus Schauspiel, Musiktheater, anspruchsvoller Unterhaltung und zeitgemäßem Experiment, dazu die Städtischen Orchesterkonzerte, bilden den Eckpfeiler der Abonnenmentsreihen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich eine besondere Vorliebe des Publikums sowohl für moderne Music-Show-Tanzveranstaltungen wie auch für klassisches Ballett herauskristallisiert. Im Bereich des Kindertheaters ist das Städtische Bühnenhaus mit insgesamt rund 3.000 Kinderabonnenten mit Abstand führend im Vergleich zu anderen Häusern. Mit insgesamt rund 130 Veranstaltungen unterschiedlichster Art ist das Städtische Bühnenhaus Wesel eine ausgesprochen gut ausgelastete Einrichtung.
Ritterstr. 12 - 14
46483 Wesel
+49 281 2032344
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buehnenhaus@wesel.de
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