Mondnacht
Wenn spät zur Nacht ein tiefer Mond
herabschaut auf den finst'ren Ort,
wo Barislaus, der Köhler, wohnt,
in dessen Garten ganz verdorrt
ein welker Rosenbusch einst stand,
dann hört man manchmal in der Erd'
das Kratzen, Scharren einer Hand,
was an des Lauschers Nerven zehrt.
Derart und düsterer sind die Texte des Vincent von Ableben; Autor, Stückeschreiber, Lyriker, Filmschaffender - nicht unbedingt immer in dieser Reihenfolge. Unzähliges hat er schon geschrieben, und manche munkeln nur hinter vorgehaltener Hand über seine legendäre Bibliothek, die mit schauerlichen Schwarten, sinistren Schriftrollen und mystischen Monstrositäten vollgestopft sein soll. Wenn er nicht gerade zur Nacht an einem neuen, ungeheuerlichen Werk arbeitet, kann man ihn seit Juli 2010 am ersten Donnerstag des Monats in Köln bei der "Literatur um 8" finden, wo er ausgewählte Auszüge von Gedichten und Geschichten vorträgt.