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Großvater – wo
komm ich her, wo geh ich hin?
Bei meinem 94-jährigen
Großvater,
der allein in seiner Wohnung lebt:
Sein Alltag ist mühsam,
aufs Nötigste beschränkt.
Die Gebrechlichkeit des hohen Alters
beschneidet alle Möglichkeiten,
über die bloße Existenz hinaus.
Er kämpft gegen seine
Begrenztheit,
sucht nach Orientierung
gegen das Vergessen,
lehnt professionelle Hilfe ab,
bewahrt sich Unabhängigkeit
und Eigenwilligkeit.
Seine Anstrengungen erlebe
ich mit Respekt.
Gleichzeitig strapaziert mich
sein zwingendes, auf sich selbst gerichtetes Wesen.
Die Zuneigung zu ihm
und die familiäre Verbundenheit
streiten mit meinem Sträuben
gegen seine Vereinnahmung.
Die Nähe, das schonungslose Sich-Zeigen,
rühren mich an –
Vorbild und Befürchtung
einer möglichen eigenen, fernen Aussicht. |