Leive-Bibel - Extra | |
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Der König sitzt im Tor |
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Zu Chusi sprach Joab: Gehe hin, und sage dem König an, was du gesehen hast. Siehe, da kam Chusi, und sprach: Hie gute Botschaft, mein Herr König! Der HErr hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich wider dich auflehneten. Der König aber sprach zu Chusi: Gehet es dem Knaben Absalom auch wohl? Chusi sprach: Es müsse allen Feinden meines Herrn Königes gehen, wie es dem Knaben gehet. Da ward der König traurig, und ging hinauf auf den Söller im Tor, und weinte, und im Gehen sprach er also: Mein Sohn Absalom! mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wollte Gott, ich wäre für dich gestorben. O Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Und es ward Joab angesagt: Siehe, der König weinet, und trägt Leid um Absalom. Und ward aus dem Sieg des Tags ein Leid unter dem ganzen Volk. Joab aber kam zum Könige ins Haus, und sprach: Du hast heute schamrot gemacht alle deine Knechte, die heute deine, deiner Söhne, deiner Töchter, deiner Weiber und deiner Kebsweiber Seele errettet haben, Daß du lieb hast, die dich hassen, und hassest, die dich lieb haben. Denn du läßt heute merken, daß dir's nicht gelegen ist an den Hauptleuten und Knechten. Denn ich merke heute wohl, wenn dir nur Absalom lebete, und wir heute alle tot wären, das deuchte dich recht sein. So mache dich nun auf, und gehe heraus, und rede mit deinen Knechten freundlich. Denn ich schwöre dir bei dem HErrn: Wirst du nicht herausgehen, es wird kein Mann bei dir bleiben diese Nacht über. Das wird dir ärger sein denn alles Übel, das über dich kommen ist von deiner Jugend auf bis hieher. Da machte sich der König auf, und setzte sich ins Tor. Und man sagte es allem Volk: Der König sitzt im Tor. Da kam alles Volk vor den König. - (2 Sam 18,21.31-32;19,1-3.6-9) |