Alle Menschen haben gleich viel .....
"Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich es aber einem der mich fragt, erklären möchte, weiß ich es nicht." So schrieb bereits Augustinus in seinen Bekenntnissen. Vielleicht ist es für meinen Alltag auch nicht so wichtig, den Begriff Zeit zu erklären. Alle haben gleich viel davon, siehe oben. Und doch ist unser Leben von Zeiteinteilungen stark geprägt: Jahreszeit und Tageszeit, Weihnachtszeit und Fastenzeit, Hoch-Zeit und Trauerzeit, Urlaubszeit, Freizeit, Reaktionszeit, Zerfallszeit und vieles mehr.
Unsere Zeit wird immer knapper und komprimierter. Wir versuchen, sie optimal zu nutzen, indem wir möglichst viel hineinpacken. Wir haben eben keine Zeit und kommen uns deswegen vielleicht wichtig vor. "Nichtstun" ist für viele schwer zu ertragen. Wer wagt da zu sagen: Unsere Zeit liegt in Gottes Hand?
Oder das Motto des Heiligen Jahres 2000:
Christus gestern - heute - in Ewigkeit - Sein ist die
Zeit
Erscheint uns das wie ein Widerspruch?
Wenn Sie sich etwas Gutes tun wollen, lesen Sie mal im Buch Kohelet 3, 1-8
"Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: ...." Alles hat seine Zeit. Ja, so verstehe ich es.
Aber wenn ich diese Worte überdenke, erkenne ich auch: Alles braucht seine Zeit! Gebären braucht seine Zeit und Sterben braucht seine Zeit, Umarmen braucht seine Zeit und Loslassen braucht seine Zeit, Aufbauen und Niederreißen, Lachen und Weinen, Schweigen und Reden, alles braucht seine Zeit.
Wenn ich mit dieser kleinen Änderung die Schrifttexte noch einmal lese, gewinne ich eine große Gelassenheit und ertrage die Hektik meines Alltages besser.
Gönnen Sie sich öfters mal eine Auszeit; jetzt vor Ostern oder im Urlaub.
Vergangenes kann ich nicht mehr ändern, die Zukunft ist
mir nicht sicher.
Ich habe nur diesen Augenblick!
Eine besinnliche Auszeit wünscht Ihnen
Ihr Konrad Wehr, (Vorsitzender des Pfarrgemeinderates)
(im Februar 2000)