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Fastenzeit und Ostern Hinabgestiegen ---
Auferstanden |
Ostern
heißt: "Befreiung"
"In das Totenreich bist Du hinabgestiegen, mein Erlöser. Du hast seine Türen zertrümmert und als Herr über Leben und Tod hast Du die Verstorbenen auferweckt. Den Stachel des Todes hast Du vernichtet und Adam vom Fluch befreit.
O menschenfreundlicher Herr, rette uns!"
(aus der byzantinischen Sonntagsliturgie; und siehe die Ikone auf dem Umschlag)
Ostern, das erste und bedeutendste Fest in der christlichen Tradition. Im Leben der orthodoxen Gläubigen spielt es eine überragende Rolle.
Und doch... Was sollen wir mit der "Auferstehung". Sie kommt uns so unwirklich vor, widerspricht all unser Erfahrung. Auf der Ikone (Titelbild des Pfarrbriefes) geht es eigentlich gar nicht um die Auferstehung, dargestellt ist vielmehr der Abstieg zur Hölle, in das Reich des Todes.
Demnach bedeutet Auferstehung, es zu wagen, in die Hölle menschlichen Elends hinabzusteigen, sich mit den Geschlagenen solidarisch zu erklären, seine Hände auszustrecken und ihnen aufzuhelfen.
Auferstehung, das heißt: die institutionelle Gewalt beim Namen zu nennen, durch die in unserer Welt Land- und Bergarbeiter, Apfelsinenpflücker und Kastanienverkäufer, die Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen, die Bewohner der Elendsviertel an den Stadträndern in menschenunwürdigen Verhältnissen gefangen gehalten werden.
Ostern ist das Hinabsteigen in die Hölle, um Leben und Hoffnung zu bringen. Es geht darum, "Türen aus Eisen und Bronze aufzubrechen", wie es die Texte der Liturgie aussprechen, um Adam, dem Menschen, wieder aufzuhelfen. Das ist Auferstehung, sie wird dann auch zu einem "Aufstand" gegen alles, was Menschen fesselt, sie in die Abgründe der Hoffnungslosigkeit verbannt, was dem Menschen das Leben nimmt. Die Mächte der Finsternis - Hölle (Hades), Satan, Tyrannei, Diktaturen, Unterdrücker jeglicher Art werden erzittern. Dann fliegen Schlösser und Riegel, und die Nägel und Schlüssel zur Seite. Ostern heißt: "Befreiung".
Karsamstag: Tag der
Grabesruhe:
Jesus, hinabgestiegen in das Reich des Todes,
Ostersonntag: auferstanden von den Toten.
Die österliche Dreitagefeier vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und von der Auferstehung Jesu Christi.
Die österliche Dreitagefeier ist eine einzige große Feier der Mitte unseres christlichen Glaubens: beginnend mit der heiligen Messe zum Gedächtnis des Letzten Abendmahles über Karfreitag mit der Feier vom Leiden und Sterben Christi, der Feier seiner Grabesruhe am Karsamstag bis hin zur Feier seiner Auferstehung am Ostersonntag.
Um dies zu unterstreichen, verzichtete die Kirche nach alter Überlieferung am Karfreitag und Karsamstag auf den Empfang der Heiligen Kommunion. Nach Beratung in unserem Liturgieausschuß und nach Beschluß des Pfarrgemeinderates kehren wir zu dieser alten Tradition zurück.
So wird die österliche Dreitagefeier in St. Paulus gefeiert:
: die Messe vom letzten Abendmahl mit dem zeichenhaften Tun der Fußwaschung und der nächtlichen Gebetswache.Gründonnerstag - Hoher Donnerstag 19.00 Uhr
Karfreitag: zur Stunde des Sterbens Jesu um 15.00 Uhr begehen wir die Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi mit Wortgottesdienst, Kreuzverehrung und den großen Fürbitten.
Karsamstag: wir gedenken der Grabesruhe Jesu und seines Hinabsteigens in das Reich des Todes mit einer stillen Zeit in unserer Kirche von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr. (Vielleicht können Sie ganz bewußt an diesem Tag zu den Gräbern Ihrer Lieben gehen)
Ostersonntag: 5.30 Uhr Feier der Auferstehung Jesu Christi mit Lichtfeier; Hören der Heilsgeschichte, Taufe, Tauferneuerung und österlicher Eucharistiefeier.
10.00 Uhr festliches Hochamt - mit dem Singkreis St. Paulus.
Planen Sie bitte schon heute die Feier des Höhepunktes unseres Glaubens ein. Ein lebendiger Glaube will immer wieder gefeiert werden.