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Gottes Schöpfung in der Hand des Menschen Erinnern Sie sich noch? Dies
war das Motto unseres letzten |
"Bedrohung und Gefahren der Natur abzuwenden war
immer schon die größte Sorge und Mühe des Menschen. Mit Technik versuchte er,
die Natur zu erforschen und zu beherrschen. Seine Sorge galt dabei kaum einer
möglichen Zerstörung derselben. Die Annahme des Industriezeitalters, der
Mensch könne sich die Natur beliebig untertan machen, gilt heute nicht mehr.
Fortschrittsglaube und Zukunftsoptimismus sind dem Unbehagen um die Erhaltung
der natürlichen Lebensgrundlagen gewichen. Der Umgang des Menschen mit der
Natur, vor allem der technisch-industrielle Umgang, ist unsicher geworden."
Grund zum Handeln
"Die Bedrohung des Lebensraumes Erde durch
Veränderungen des Klimas nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Begrenzung der
klimaverändernden Einflüsse stellt eine immanente Herausforderung an die
Menschheit dar. Wir wissen genug, um zu handeln."
(Bischof Lehmann, 1990, Aussage zum Schutz der Erdatmosphäre)
Unser Umgang mit Energie entscheidet
Bei jeder Verbrennung entsteht u.a. Kohlendioxid (CO2).
Dies trägt erheblich zu
einer Erwärmung der Erdatmosphäre bei.
Die Enquête-Kommission hat festgestellt, dass schon mit den heute technisch zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten der CO2- Ausstoß der BRD um 35 bis 45%
gesenkt werden kann. Bereits in den 90er Jahren hat die damalige Bundesregierung
das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß in der BRD bis zum Jahr 2005 um 25 % zu
reduzieren. Um dies zu erreichen, ist das eigenverantwortliche Handeln aller
gesellschaftlichen Akteure unbedingt nötig.
Wie steht es um den Energieverbrauch in unseren Gemeinden?
Ein Projektangebot für das Dekanat Göttingen, das die
Erfassung des Energieverbrauchs in unseren kirchlichen Gebäuden zum Inhalt hat,
soll Aufschluss geben.
Energiesparen ist unsere beste Energiequelle
Sie schont die Kasse und die Umwelt. Die Verbrennung
von fossilen Energie-trägern ist wesentlich für den Treibhauseffekt
verantwortlich. Ihr Vorrat wird schon in der kommenden Generation knapp
werden. Deshalb ist der sparsame Umgang mit Energie sowie die Umstellung
auf nichtfossile Energieträger ein ganz fundamentaler Beitrag zu einer
nachhaltigen und schöpfungsgerechten Entwicklung. Ein entsprechender
Bewusstseinsprozess hat für den Gebäudeneubau und in Industrie und
Wirtschaft längst zu Umsetzungskonzepten und anspruchsvollen Standards
geführt, so dass ein noch ausstehendes beachtliches Einsparpotential nun
besonders im Gebäudebestand, bei privaten Haushalten und
Kleinverbrauchern zu suchen ist. |
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Deshalb heißt es in der Schrift "Handeln für die Zukunft der Schöpfung" im Kapitel "Handeln im kirchlich-institutionellen Bereich":
"Die Kirche richtet nicht nur Forderungen an Politik,
Wirtschaft und gesellschaftliche Öffentlichkeit, sondern bemüht sich, ihre
eigenen institutionellen Strukturen nach den Richtlinien der Agenda 21 zu
gestalten. Eine Reihe ganz konkreter Maßnahmen kann wesentlich dazu beitragen,
dem kirchlichen Umweltengagement, das bisher in vielen Bereichen hauptsächlich
auf Einzelinitiativen beruht, mehr Dauer und Breitenwirksamkeit zu verleihen...
...Die Erstellung repräsentativer Energiebilanzen für kirchliche Häuser,
insbesondere Pfarrheime, Verwaltungsgebäude und Bildungshäuser, ist ein
wichtiger und notwendiger Schritt zu praktischen Maßnahmen des Umweltschutzes.
Solarenergieanlagen sollten verstärkt an kirchlichen Gebäuden angebracht
werden. Hierfür gibt es bereits eine Reihe gelungener Modellprojekte, an die
angeknüpft werden kann..."
Eine solche Bestandsaufnahme könnte ein erster Schritt zum Aufspüren von Einsparmöglichkeiten sein und für kurz- und langfristige Maßnahmen eine wichtige Grundlage bei Entscheidungen darstellen.
Energiebilanzen im Dekanat Göttingen, wie
geht das?
Jede teilnehmende Gemeinde ernennt eine/n AnsprechpartnerIn, die mit Hilfe eines vorbereiteten Fragebogens die notwendigen Verbrauchs- und Gebäudedaten zusammenstellt. Interessierte sind hierfür selbstverständlich willkommen. Ein gemeinsames Treffen von allen Beteiligten aus den Gemeinden des Dekanates wird einerseits Informationen über die zukünftige Bedeutung von Energiefragen zum Inhalt haben, andererseits aber auch Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch über die Datenzusammenstellung in den einzelnen Gemeinden geben.
Schön wäre es, wenn diese Erfassung nur ein Anfang ist und viele Gemeinden die gewonnenen Erkenntnisse mit weiteren Aktivitäten nutzen.
Für jeden, der mitmacht, bietet sich gleichzeitig die Chance, vieles zu erfahren, was sich auch auf den eigenen privaten Bedarf anwenden lässt.
In unserer Gemeinde St. Paulus haben sich Herr Koziar und Herr
Feichtinger bereit erklärt, die Datenaufnahme zu übernehmen. Wenn Sie
neugierig geworden sind oder mitmachen möchten, fragen Sie doch einfach mal
nach.
Dieses Projekt ist für mich gleichzeitig der Abschluss
einer Zusatzqualifikation für kirchliche Umweltberatung mit dem Titel
"Wege zum schöpfungsfreundlichen Handeln", wie sie in Freising über
zwei Jahre stattfand.
Elisabeth Kirscht
Dies und das zum Thema Bewahrung der Schöpfung:
Wussten Sie schon, ...