Liturgie ist zuallererst das Werk Gottes, der durch Christus im
Heiligen Geist in der Welt das Heil wirkt. Gott ist es, der immer zuerst
handelt. So ist es auch er, der sich in seinen Zeichen, Handlungen und
Worten den Menschen im Gottesdienst nähert. Die Liturgie will also
zunächst einmal als Werk Gottes verstanden werden. Es ist das Werk Gottes
an den Menschen, das im Gottesdienst gefeiert wird.
Im Gottesdienst kommt in der Liturgie ein Zweifaches zum Ausdruck:
Gottes Heilszuwendung zu den Menschen und die lobpreisende, verehrende,
bittende und dankende Antwort der Menschen an Gott. Das, was wir glauben,
soll in der Liturgie sichtbar werden. Liturgie ist der Höhepunkt, dem das
Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft
strömt. Denn in der liturgischen Actio handelt zuerst einmal Gott (durch
Christus im Hl.Geist) an uns, ehe der Mensch vor und mit Gott handeln
kann.
In der Liturgie wird demnach die Brücke geschlagen zwischen dem
Himmlischen und dem Irdischen. In der Liturgie vereinen sich Himmel und
Erde zum gemeinsamen und immerwährenden Lobe Gottes. Deswegen wird in
unserer Gemeinde der Liturgie ein hoher Stellenwert eingeräumt,
allerdings nicht um ihrer selbst Willen, sondern als Quelle für neue
Kraft, die das Leben braucht. Im Gottesdienst ist der Ort der
Gottesbegegnung, der Ort an dem man ruhig wird und der Ort, an dem sich
unsere Gemeinde als eine Gemeinschaft erleben kann, die mit Jesus Christus
auf dem Weg ist.
Die engste Verbindung mit Gott kann man in dem Sakrament der Eucharistie
eingehen. Hier gibt der Vater seinen Sohn als Speise und Trank zum ewigen
Leben ebenso dahin wie in der Menschwerdung. Aus diesem Grund wird die
Eucharistie in der Ostkirche auch als die "göttliche Liturgie"
schlechthin bezeichnet.
Die Eucharistie ist das Zentrum der Liturgie. Die höchste Form der
Anbetung ist die eucharistische Anbetung.
Die Gläubigen bringen sich in den liturgischen Feiern mit ein: als
Lektoren, Kantoren, Organisten, Kommunionhelfer, Kollektierer oder
Ministranten. In der Gestaltung des Gottesdienstes wirken sie mit, indem
sie Lieder und Bibeltexte auswählen und Fürbitten schreiben.
Klausgrete / Sachausschuss Liturgie