Erklärungen zum Wappen unseres Bischofs:
Hildesheim/Köln (bph) Drei Kronen und das Bernwardkreuz
zieren das Wappen des 70. Bischofs von Hildesheim, Norbert Trelle.
Sie erinnern an Trelles bisheriges Amt als Kölner Weihbischof und
den wichtigsten Bischof seines neuen Bistums, das er am 11. Februar
übernommen hat.
Der Wappenschild ist von Gold und Rot gespalten; im unteren
Schildteil drei (1:2) Kronen in verwechselten Farben. Der
Schild wird umrahmt von dem so genannten grünen Prälatenhut,
von dessen Schnüren beiderseits sechs Quasten herabfallen,
und steht vor einem goldenen Kreuz. Darunter befindet sich die
Wappendevise „Fundamentum est Christus Jesus“ (Grundstein
ist Jesus Christus). Der grüne Hut und die jeweils sechs
Quasten weisen auf die Bischofswürde hin. Kardinäle haben
einen roten Hut in ihrem Wappen, Erzbischöfe jeweils zehn
Quasten.
Die Farben und die Teilung des Schildes entsprechen dem
Hildesheimer Bistumswappen: Sinnbild für die enge Beziehung
des Bischofs zu seinem Bistum. Die im Wappenschild
befindlichen drei Kronen erinnern an die Heiligen Drei Könige,
deren Schrein räumlich wie ideell Mittelpunkt des Kölner
Domes ist. Außerdem erinnern die Kronen auch an eine
jahrhundertealte Legende, zu deren wichtigsten Überlieferungssträngen
die „Historia trium regum“ (Geschichte der Drei Könige)
des Karmeliters Johannes von Hildesheim (geboren 1310/20 in
Hildesheim, gestorben 1375) gehört: Zeichen für die
wechselseitige Beziehung des bisherigen Wirkungsorts des neuen
Hildesheimer Bischofs – dem Erzbistum Köln, in dem er mehr
als 25 Jahre lang Pfarrer, Domkapitular und Weihbischof war
– und seinem neuen Wirkungskreis, dem Bistum Hildesheim.
Wie schon bei den Wappen früherer Hildesheimer Bischöfe
wurde das hinter dem Schild eingestellte Kreuz als
Bernwardkreuz stilisiert und erinnert an den hl. Bernward,
einen der bedeutendsten Hildesheimer Bischöfe (993-1022), der
1193 heilig gesprochen wurde. In der Vita des Heiligen wird
berichtet, dass Bernward eigenhändig ein kostbares Reliquiar
für eine Kreuzpartikel geschaffen habe, die er von Kaiser
Otto III. zum Geschenk erhielt. Der Wappenschild zeigt das
kostbare Reliquienkreuz, in dem man im 12. Jahrhundert Teile
des bernwardinischen Reliquiars mit der Kreuzpartikel
eingearbeitet hat. Es stammt aus dem Kirchenschatz von St.
Michael und wird heute im Hildesheimer Dom-Museum verwahrt.
Die Wappendevise ist einem Vers aus dem 1. Korintherbrief
(1 Kor 3,11) nachempfunden, in dem der heilige Paulus die
Gemeinde von Korinth daran erinnert, dass jeder apostolische
Dienst in der Kirche auf dem aufbaut, was andere zuvor
begonnen und fortgesetzt haben. Grund und Fundament aber, auf
dem alles aufruht, ist Christus selbst: „Einen anderen Grund
kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus!“
Entworfen wurde das Wappen von Dr. Joachim Oepen,
Wissenschaftlicher Archivar im Historischen Archiv des
Erzbistums Köln, und Prof. Dr. Toni Diederich, Ehemaliger
Direktor des Historischen Archivs des Erzbistums Köln. Prof.
Dr. Arnold Wolff, Ehemaliger Kölner Dombaumeister, hat den
Entwurf gestalterisch umgesetzt.
Veröffentlicht: 12.01.2006 durch Bistum Hildesheim - Aktuell
Seite aktualisiert am 31.01.08
Herzlichen Dank für die Bereitstellung von Bild und
Text.
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