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N T E R A K T I O N |
ja, die stadt und ihre tangenten, meine persönliche geographie: gibt’s die? so durch meinen psychoapparat durchzuwursteln bin ich schon, was diese stadt betrifft, und so wurde ich hier wohl engagiert, doch keine herabdosis finde ich für diesen ort, und so wird es bald heißen, die reinste amokläuferin sei ich, auseinanderstöpseln tu ich die enden der straßen, bis sie alle wieder auseinanderdriften, weitersegeln in neue räume, denn kein straßennetz hält, was es verspricht. |
ein knallhartes profibild von dieser gegend hier schießen kann ich schon, auf lokalkolorit setze ich dabei, sie werden schon noch sehen, erzählen werde ich, was hier so abgeht - ach, das ist doch kalter kaffee, werden sie sagen, das ist doch schon durch alle medien durch - schnauze werde ich sagen, sie halten jetzt mal dicht. überhaupt, werde ich fortfahren, ohne sie noch zu wort kommen zu lassen, wer sind sie eigentlich schon? stellen sie sich gefälligst hinten an, wie alle andern auch. kaum zu glauben, diese leute, schneien rein und glauben sie können gleich mitreden, nennen das dann am ende noch interaktiv. |
sie gehen wohl auch auf ihren balkon und führen dort sogenannte geschäftsgespräche, wollen mitmachen, wollen auch so ein knallhartes profibild von neukölln schießen, sagen sich: ein knallhartes profibild von neukölln schießen und damit aus der privatmisere rauskommen, schön und gut, doch wie geht denn das? nichts einfacher als das: zunächst mal schweigt man türken und ex-jugoslawen weg, jedenfalls menschen aus zweiter haut, keine erstauflagen, heißt es. und wie tut man das? ich meine: schweigen. in verschiedenen mustern, und wer die noch nicht kennt, der läßt sie sich vorher zuschicken, die gibt es auf jedem amt, die gibt es in jeder zeitung, in jeder kneipe, auf halber höhe. jedenfalls: |
unsere türkischen mitbürger werden zusammengesampelt auf einen strich und gehen dann schnurstracks verloren, daß man sie nachher direkt aufsuchen muß: in ihren döner-läden, in ihren ramschläden, in ihren kaffees, aber da traut sich ohnehin keiner rein. und dann schließen sich die lücken wieder, ja, die reihen bleiben zu. hat man das für erledigt erklärt, dann veranstaltet man ein parallelleben. zum beispiel: erste freundin bis zum abitur, zweite bis zum magister, dritte bis zur dis, und nach der habil, da kommt dann ein ganz anderes leben dran, kann man sich sicher sein, funken sprühen jedenfalls schon jetzt. |