Vom Gedankentauscher zu Camus

Beim Schreiben des Manuskriptes zu meinem Roman “Die Gedankentauscher” bin ich auf Albert Camus gestoßen und fand überraschend viele Parallelen zwischen den Ideen des engagierten Schriftstellers, Philosophen des Absurden, Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit und meinen eigenen Gedanken. Seitdem hat Camus mich nicht mehr losgelassen.

2013, zum 100. Geburtstag Camus´ habe ich gemeinsam mit Dr. Jürgen Kippenhan im Aachener LOGOI einen “Philosophischen Salon” ausgerichtet. Aus dieser Initiative, die auf ein erstaunlich breites Interesse gestoßen ist, hat sich die Idee zur Gründung einer Albert-Camus-Gesellschaft gebildet, die es im deutschsprachigen Raum offensichtlich noch nicht gibt.

Unser Ziel ist, die Grundgedanken Camus´ kritisch zu diskutieren und sie in die Gegenwart hinein zu reflektieren. Durch vielfältige Veranstaltungen wollen wir über die Würdigung der Person hinaus eine Debatte in Gang bringen, die multiple Interpretationen und Erkenntnisse aus einer breiten Meinungsvielfalt zulässt.

 

Camus heute

Zwischen 1913, dem Geburtsjahr Camus´ und heute liegen politische, gesellschaftliche, und ökonomische Welten. Camus ist, aus unserer Sicht nicht nur geographisch in der Fremde geboren und aufgewachsen, auch die Epoche seines Wirkens hatte viele andere Vorzeichen. Was uns aber unabhängig von Ländern und Zeitmessungen miteinander verbindet, das sind die Gedanken, die Camus aus seiner eigenen Biographie hergeleitet hat und die wir durch eine nachhaltige Auseinandersetzung auch in Reflexion zu anderen Denkern zeitgemäß weiterleiten wollen.

Es ist an uns, die Gegenwart zu gestalten, nicht so, wie es Camus vermutlich tun würde, aber mit unseren Sinnen, denen er zum Wachstum verholfen hat.

Camus´ Biographie ist kein in sich geschlossener Roman, er verkörpert keinen Charakter, wie man ihn einem Schauspieler auf den Leib schreibt. Camus hat nie ein Schlusswort gesprochen. Sein Leben besteht selbst aus multiplen Kennzeichen, die wir im Nachhinein zwar als eine Einheit betrachten können, die in ihren Widersprüchen aber genauso gut immer wieder in zahlreiche Richtungen driften und damit die Sinnhaftigkeit der Absurdität stets von Neuem unter Beweis stellen.

 

Gesellschaft und Plenum

Neben öffentlich wirksamen Veranstaltungen wollen wir regelmäßig einen internen Gesprächskreis durchführen. Wer Interesse hat, an diesem “Plenum” teilzunehmen oder wer die Albert-Camus-Gesellschaft aufbauen und unterstützen möchte, der kann sich bei folgenden mail-Adressen melden: sebastian.ybbs@unitedtelecom.be oder phil@logoi.de .