Der Mann im Schatten und der Motorradfahrer auf dem Eis
 
    "Man kann nichts beschleunigen, keinen Augenblick überspringen."

Ein Mann erwacht im Schrank. Um ihn herrschen Dunkelheit und Stille. Doch er ist nicht allein, denn jenseits der Tür sitzt ein anderer.
Alfred ist Industrieller und als Vertreter des kapitalistischen Systems, Gefangener einer terroristischen Gruppierung, die für eine gerechtere Welt kämpft. Martin ist Handlanger der Truppe und sein Bewacher. Kontroverse Ideologien und Lebenswege prallen auf engstem Raum aufeinander, werden für sich und gegen den anderen gedacht. In der Zweckgemeinschaft bleibt die direkte Kommunikation zunächst auf das Wesentliche beschränkt, doch aus der Zwangslage heraus entwickelt sich zusehends ein intensiver Austausch über Macht, Abhängigkeit und Selbstbestimmung. Ein Kammerspiel nach dem Vorbild der Geschehnisse im Deutschen Herbst, das im Schatten der Öffentlichkeit den Eistanz zeichnet, um den sich die medienwirksamen politischen Inszenierungen gedreht haben.

Die Ideologie, der er sich im aufkommenden Erwachsenenalter verschrieb, war nicht nur ein Ausweg aus der Enge der konservativen Welt zwischen Elternhaus und persönlichen Pfl ichten, sondern auch aus seiner eigenen Orientierungslosigkeit.

    "Ich habe in meinem Leben, aus meiner Position heraus viele Dinge von anderen ausführen lassen, aber Träume kann man nicht delegieren
… nicht einmal an sich selbst.
"