Ausstellung Kreissparkasse Ravensburg Juli 2003

Fotos der Vernissage

Fotos der Ausstellung

Laudatio Presse

Schwäbische Zeitung    Ravensburg        Dienstag, 15. Juli 2003 / Nr. 160  

Kreissparkasse im Waaghaus

Ravensburger Türme mit Luftpinseln gemalt

RAVENSBURG - Des Ravensburger liebstes Kind sind seine Türme und unter diesen erfreut sich der über 50 Meter hohe Mehlsack einer ganz besonderen Huldigung. Warum die Wahl gerade auf ihn gefallen ist, kann keiner wirklich richtig erklären oder begründen.

Von unserer Mitarbeiter Beate Caesar

Peter Funk, dessen Ausstellung „Ravensburger Türme" in der Geschäftsstelle Waaghaus der Kreissparkasse Ravensburg eröffnet wurde, kann sich nur vorstellen, dass es mit Blick auf die Geschichte des Turmes und der Auflehnung gegen die Obrigkeit zu tun hat, waren doch alle anderen Türme primär zur Verteidigung errichtet worden. Geschrieben und gesagt sei schon alles über diese Wahrzeichen der ehemaligen Freien Reichsstadt, vermerkte Vorstandsvorsitzender Heinz Pumpmeier in seiner Begrüßung, doch in gemalter Form gibt es mit den in ,Airbrush-Technik entstandenen Bildern jetzt etwas Neues zu sehen. Einem „Trompe-d'oeil", einer Augentäuschung gleich, reißt das Papier zu einem Guckloch auf und gibt den ausschnitthaften Blick frei auf verschiedene Ansichten des Mehlsacks, der sich auf gleicher Höhe mit seiner Kontrahentin, der Veitsburg befindet, auf den Grünen Turm, den Blaserturm, das Ober- und Untertor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stillleben mit Künstler, Werken und Glas. Foto: Wilhelm

 

Markus Glonnegger war von Peter Funk gebeten worden, die Eröffnungsrede zu übernehmen und vor allem etwas über die Türme, etwas Verständliches und Herzliches zu sagen.

Beide verbindet die Beteiligung an der Bürgerinitiative für die Sanierung des Mehlsacks 1994/95. Weder .Hochgeistiges' noch intellektuell Gestyltes' wollte Glonnegger vermitteln, ihm lag am Persönlichen seiner eigenen ,Turm-Erlebnisse' wie dem künstlerischen Schaffen von Peter Funk.

Airbrush - mit Wasser hochverdünnte Aquarell-, Acrylfarbe oder auch Gouache gelangt mittels Spritzpistole auf das Papier. Der Arbeitsvorgang erfordert eine hohe Konzentration und einiges an technischem Fingerspitzengefühl, um mit diesem .Luftpinsel derart akkurate Details hin zu zaubern. Dem Künstler bleiben kaum Möglichkeiten zur Korrektur. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde diese Technik im Bereich der Fotoretusche verwendet. Funks Vorbilder, für die er sich schon als Kind begeistern konnte, sind in der Wiener Schule und der Phantastischen Realismus, in Werken von Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Paul Wunderlich zu finden. Es ist das eigentlich Irreale und gleichzeitig doch real Sichtbare, was den Betrachter fasziniert. 

 

Die Ideen zu seinen Bildern kommen ihm meist im Sommer, ausgeführt werden sie dann in der kalten Jahreszeit im Atelier.

Neben den Türmen und perlenden Irisblüten seiner Blumenbilder weist eine Arbeit, betitelt mit „Die Einkehr" auf Zukünftiges hin. Hinter dem „Apfel", der sich hier zum Augapfel gewandelt hat, verbirgt sich Funks grüne und mit Seitenhieben gespickte romantische Ader. Peter Funk hat sich mit seinem Werk keinem sogenannten aktuellen Trend angeschlossen.

Zu sehen ist die Ausstellung bis 14. August zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Waaghaus.