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"Arschkarte" im Freien Werkstatt Theater (Köln)
Das In-Teata wirbt in seinen Konzept-
veröffentlichungen mit einer "Besonderheit": Die "Entdeckung von Orten
für das Theater jenseits etablierter Bühnenräume". Stutzig macht daher
schon der Gang in die klassischen Theaterräumlichkeiten des Freie Werkstatt
Theater, wo die In-Teata Inszenierung "Arschkarte" als Auftragsarbeit
zu sehen ist.
Bereits beim Betreten des Foyers stechen vier Schauspieler,
die sich zwischen dem Publikum bewegen, geradezu ins Auge.
"Lasst uns anfangen" brüllt einer der Akteure in den Raum und bringt somit
das Publikum zum Schweigen. Fortan überrollen einen die Texte der jungen
Dramatikerin Gesine Danckwart geradezu.
Mit unzähligen Worten versuchen die Schauspieler ihre
Figuren zu etablieren. Was das genau für Figuren sind und was sie wollen,
wird jedoch bis zum Ende nicht klar.
Sowohl im Foyer als auch später auf der Bühne reden zwei
junge Frauen und zwei junge Männer ständig aneinander vorbei, ohne dabei
erkennbare Inhalte zu transportieren. So plätschert der achtzigminütige
Abend, trotz vieler sich beinahe überschlagender Worte, mehr oder weniger
nichtssagend dahin.
Und spätestens nachdem das karge Disco-Bühnenbild in
ein Kaffeeklatsch- Ambiente mutiert, macht sich nicht nur bei den Akteuren
Langeweile breit.
Vorstellungstermine und mehr Infos unter:
www.fwt-koeln.de
und www.in-teata.de
Zu diesem Artikel schrieb die Dramaturgin des In-Teata
Sandra Nuy "Die Produktion des Stücks "Arschkarte"
von Gesine Danckwart ist keine Produktion
des IN-TEATA, wie in der Besprechung von Babara Reineke zu lesen war.
Es handelt sich vielmehr um eine Produktion des Freien Werkstatt Theaters.
Das FWT hat Inka Neubert und Alireza Varzandeh für das Stück
engagiert."
Da sich beim IN-TEATA alles um Inka Neubert (Alleinregie)
formiert, die zudem beinahe ständig mit Alireza Varzandeh (Bühne)
zusammenarbeitet und auch die Darsteller zum Teil aus IN-TEATA Inszenierungen
bekannt waren, ist die Autorin nicht davon ausgegangen, dass es da eine
formelle Distanzierung gibt. Zumal diese FWT-Produktion sich unwesentlich
vom inhaltlichen Konzept der zuvor gesehenen IN-TEATA Produktionen unterschied.
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