Rezension

arschkarte
Tanz der Bedeutungslosigkeit (v.l. Hanno Dinger, Stefanie Mühle, Marco Aurel)
Foto:Wolfgang Weimer

Worte über Worte // oder die Suche nach Inhalt
"Arschkarte" im Freien Werkstatt Theater (Köln)

Das In-Teata wirbt in seinen Konzept-
veröffentlichungen mit einer "Besonderheit": Die "Entdeckung von Orten für das Theater jenseits etablierter Bühnenräume". Stutzig macht daher schon der Gang in die klassischen Theaterräumlichkeiten des Freie Werkstatt Theater, wo die In-Teata Inszenierung "Arschkarte" als Auftragsarbeit zu sehen ist.

Bereits beim Betreten des Foyers stechen vier Schauspieler, die sich zwischen dem Publikum bewegen, geradezu ins Auge.
"Lasst uns anfangen" brüllt einer der Akteure in den Raum und bringt somit das Publikum zum Schweigen. Fortan überrollen einen die Texte der jungen Dramatikerin Gesine Danckwart geradezu.

Mit unzähligen Worten versuchen die Schauspieler ihre Figuren zu etablieren. Was das genau für Figuren sind und was sie wollen, wird jedoch bis zum Ende nicht klar.

Sowohl im Foyer als auch später auf der Bühne reden zwei junge Frauen und zwei junge Männer ständig aneinander vorbei, ohne dabei erkennbare Inhalte zu transportieren. So plätschert der achtzigminütige Abend, trotz vieler sich beinahe überschlagender Worte, mehr oder weniger nichtssagend dahin.

Und spätestens nachdem das karge Disco-Bühnenbild in ein Kaffeeklatsch- Ambiente mutiert, macht sich nicht nur bei den Akteuren Langeweile breit.

Vorstellungstermine und mehr Infos unter:
www.fwt-koeln.de und www.in-teata.de

Zu diesem Artikel schrieb die Dramaturgin des In-Teata Sandra Nuy "Die Produktion des Stücks "Arschkarte" von Gesine Danckwart ist keine Produktion
des IN-TEATA, wie in der Besprechung von Babara Reineke zu lesen war. Es handelt sich vielmehr um eine Produktion des Freien Werkstatt Theaters. Das FWT hat Inka Neubert und Alireza Varzandeh für das Stück engagiert."

Da sich beim IN-TEATA alles um Inka Neubert (Alleinregie) formiert, die zudem beinahe ständig mit Alireza Varzandeh (Bühne) zusammenarbeitet und auch die Darsteller zum Teil aus IN-TEATA Inszenierungen bekannt waren, ist die Autorin nicht davon ausgegangen, dass es da eine formelle Distanzierung gibt. Zumal diese FWT-Produktion sich unwesentlich vom inhaltlichen Konzept der zuvor gesehenen IN-TEATA Produktionen unterschied.

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