N E H E I M

Neheim. (US) Den Blumenstrauß hatte sie sich gestern ebenso verdient, wie die Herzlichkeit, mit der ihr das farbenfrohe Dankeschön überreicht wurde: Monika Müller, bis vor wenigen Wochen Vorsitzende im Förderkreis psychische Gesundheit e.V.

15 Jahre stand sie an der Spitze des Vereins, zählte 1988/87 zu den Gründern des (damaligen) Förderkreises psychisch Kranke e.V. "Ich wollte nie eine führende Rolle übernehmen" sagt sie fast entschuldigend, "weil ich mehr den Kontakt mit den Menschen haben wollte." Monika Müller weiß aus eigener Betroffenheit, wie problematisch der Umgang mit psychisch Kranken sein kann. Sie kennt das Krankheitsbild, kennt Höhen und Tiefen. Und sie weiß, dass jeder Angehörige seinen Weg suchen und finden muss, um dieses Problem zu lösen.

Vor der Vereinsgründung gab es die Selbsthilfegruppe, in der Angehörige psychisch Kranker gegenseitige Hilfe suchten. Die Erkenntnis, auch etwas für die Betroffenen zu tun, reifte mit der Zeit. "Und eigentlich" sagt sie, "eigentlich ist die Vereinsgründung wie ein Startschuss gewesen, auf den alle gewartet haben." Das waren nicht nur Betroffene und Angehörige, sondern auch Fachärzte (Psychologen, Neurologen) und Behörden (Sozialamt, Gesundheitsamt, LKH´s), die geholfen haben. Wie das St. Johannes-Hospital auch, dass im Vinzenzhaus zunächst drei Räume als Kontakt-/Beratungsstelle zur Verfügung stellte. Aus den Anfängen ist der Verein (Mitte der 90iger in "Förderkreis psychische Gesundheit" e.V. umbenannt) weit hinaus gekommen. Im Ohl verfügt der Verein über ein Angebot an betreutem Wohnen (6 Plätze), im Vinzenzhaus sind neue Räume hinzugekommen. Vier hauptamtliche Kräfte betreuen inzwischen bis Sundern.

Monika Müller hat ihren Vorsitz Ende Juni 02 niedergelegt, "weil mir nach dieser Zeit der nötige Biß fehlt." Aber schmunzelnd fügt sie hinzu, dass "MM bleibt - so oder so". Denn Monika Merkel wurde zu ihrer Nachfolgerin gewählt.

Quelle : WR-Lokalredaktion Neheim, 29.08.2002