N E H E I M

Neheim. (obs) Die neue Produktionshalle der Firma Ruhr-Pulverlack GmbH ist gestern offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Zu diesem Anlass war eigens ein Vorstandsmitglied der Muttergesellschaft Ferro Corporation aus den USA angereist. Senior Vice President Frau Millicent W. Pitts zerschnitt das symbolische Band.

Der verheerende Großbrand am 28. März 2001 hatte die alte Halle zerstört und die Ruhr-Pulverlack zwei Drittel ihrer Produktionskapazität beraubt. "Wir standen vor riesigen Problemen", erinnerte sich gestern Geschäftsführer Günter Jung. "Es ging darum, den Kundenstamm im In- und Ausland zu halten, andererseits um eine schnelle Wiederherstellung der Produktionsstraßen."

Doch in dieser schwierigen Situation zogen viele Hände an einem Strang. Die Mitarbeiter in Neheim leisteten Sonderschichten und Feiertagsarbeit, zudem leisteten die Schwestergesellschaften in Spanien und England tatkräftige Hilfe. So wurde das erste Ziel erreicht: die Kunden wurden in gewohnter Weise beliefert.

Gleichzeitig entstand in Rekordzeit von nur neun Monaten auf dem Firmengelände "Zur alten Ruhr" ein modernes Produktionsgebäude. Neue Maschinen wurden installiert. Ca. zehn Millionen Euro kosteten Gebäude und Maschinen. "Wir verfügen jetzt über eine der modernsten Anlagen zur Herstellung von Pulverlacken in Europa", so Günter Jung stolz. "Damit haben wir den Standort Neheim nicht nur gesichert, sondern ausgebaut." Für die nahe Zukunft sei geplant, die an die neue Halle angrenzenden Betriebsgebäude auszubauen. Die Dachkonstruktionen sollen angehoben werden, um Platz für Lager und weitere neue Maschinen zu schaffen.

Seit 30 Jahren ist die Ruhr-Pulverlack GmbH in Neheim ansässig. Fast ebenso alt ist die Zusammenarbeit mit Ferro. Der Chemiekonzern in Cleveland/Ohio, einer der weltweit größten Emailhersteller, erwarb zunächst Lizenzen, übernahm die Ruhr-Pulverlack dann zu 100 Prozent.

Günter Jung fing 1972 mit fünf Mitarbeitern in Neheim an; heute sind es 130. "In den letzten Jahren verzeichneten wir ein stetiges Umsatzplus von sechs bis acht Prozent", berichtete Jung. "Zurzeit spüren wir natürlich den Konjunktureinbruch vor allem der Baubranche, dennoch ist die Auftragslage zufriedenstellend." Kunden von Ruhr-Pulverlack sind Hersteller u. a. von Haushaltsgeräten und Leuchten sowie die Automobilindustrie.

Quelle : WP-Lokalredaktion Neheim, 09.05.2002

LINKS zum Thema:
http://www.vedoc.de