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was war...?21.09.1904Franz Stock (1904-1948) geboren
21.09.1904
Franz Stock wird als erstes von neun Kindern einer Arbeiterfamilie in Neheim geboren. 1910 - 1913 Besuch der katholischen Volksschule Nichts Besonderes beobachten seine Schulkameraden an ihm. Er gehört zum Durchschnitt der Klasse und tritt kaum irgenwie hervor. Als Zwölfjähriger äußert er erstmalig den Wunsch, Priester zu werden. 1917 - 1923 So kommt er als Dreizehnjähriger Ostern 1917 aufs Neheimer Realgymnasium. Er hat sich in seiner ganzen Schulzeit wenig durch besondere Leistungen hervorgetan. Ostern 1926 macht er sein Abitur. 1926 - 1932 Studium der katholischen Theologie. Beginnt das Studium in Paderborn an der Philosophisch-Theologischen Akademie. Nimmt 1926 an dem internationalen Friedenstreffen in Bierville in der Nähe von Paris teil, das von Marc Sagnier, einem Franzosen, organisiert war, und unter dem Motto stand "Frieden durch die Jugend!". Schließt die Bekanntschaft mit Joseph Folliet, der einen besonders großen Einfluss auf ihn ausübt. Geht Ostern 1928 für drei Semester nach Paris und studiert am Institut Catholique. Er ist seit dem Mittelalter der erste deutsche Theologiestudent in Frankreich. Tritt den "Compagnons de Saint Francois - den Gefährten des heiligen Franz" bei, deren Ideal das einfache Leben und die Verwirklichung des Friedens war. Ist in den folgenden Jahren bei internationalen Begegnungen dabei, so 1931 auf dem Borberg bei Brilon. 15.03.1931 Subdiakonatsweihe. Vor den Weiheexerzitien schreibt er an seine Eltern: "... In diesen Tagen tue ich mit der Subdiakonatsweihe den entscheidenden Schritt ins Priestertum. Ich bin mir meiner ganzen Schwäche bewusst, aber trotzdem habe ich großes Vertrauen auf den, der uns stärkt, und werde, soviel in meinen Kräften liegt, mich dessen würdig zeigen. Es liegt doch ein Walten der göttlichen Vorsehung in meiner ganzen Entwicklung, angefangen von dem Tage, da ich zum ersten Mal daran dachte, Priester zu werden, bis auf den heutigen Tag." 12.03.1932 Priesterweihe durch den Paderborner Erzbischof Dr. Kaspar Klein. Auf seinem Primizzettel stehen die Worte aus dem 1. Petrusbrief: "Weihet Eure Seele durch Gehorsam gegen die Wahrheit zu aufrichtiger Bruderliebe und habet einander von Herzen lieb. Ihr seid ja wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern unvergänglichem Samen, durch Gottes Wort, das lebt und ewig ist." 1934 Berufung zum Rektor der deutschen Gemeinde in Paris. Er wohnt in der Rue Lhomond 21/32 in der Nähe des Quartier Latin. 01.09.1939 Ausbruch des 2. Weltkrieges. Einige Tage zuvor übereilte Rückkehr Stocks nach Deutschland. Seelsorgertätigkeit in Dortmund-Bodelschwingh und in Klein-Wanzleben in Mitteldeutschland. 13. 08. 1940 erneute Ernennung zum Seelsorger der Deutschen in Paris. Kehrt im Oktober nach Paris zurück. Anfang 1941 Beginn seiner Tätigkeit in den Pariser Gefängnissen Fresnes, La Santè und Cherche Midi. 10. 06. 1941 Amtliche Anerkennung zum Standortpfarrer im Nebenamt. Ihm obliegt die Betreuung der Häftlinge in den Gefängnissen und die Vorbereitung der zum Tode Verurteilten. Die Gefängnisse von Paris haben von 1941 – 1944 etwa 11000 Gefangene. Die Erschießungen finden auf dem Mont Valerien statt. Stocks Tagebuch, in dem er kurze Notizen über die Gefangenen und die zum Tode Verurteilten macht, wird zum erschütternden Dokument. Er erwähnt darin 863 Erschießungen! Er selbst hatte gesagt, daß die Zahl der Erschießungen, denen er beiwohnen mußte, eine vierstellige Zahl sei, und nicht die Kleinste. Er selbst hatte einem Bekannten gegenüber kurz vor seinem Tod geäußert, daß es über 2000 gewesen seien. Die Gedenktafel auf dem Mont Valerien nennt eine Zahl von über 4500. 25. 08. 1944 Einzug de Gaulles in Paris. Abbè Stock befindet sich im Hospital la Pitiè, in dem mehr als 600 verwundete deutsche Soldaten liegen, die nicht mehr transportfähig sind. Als die Amerikaner das Lazarett übernehmen, wird Abbè Franz Stock amerikanischer Kriegsgefangener und erhält die Gefangenennummer US/PWIB/31 G/820 274. Die Aumônerie Gènèral in Paris mit Abbè Franz Stock in Verbindung, der sich jetzt in dem großen Gefangenenlager von Cherbourg befindet. Man plant die Errichtung eines Seminars für kriegsgefangene katholische Theologen. Man will sie damit dem Priestertum näherkommen lassen und ihnen die Möglichkeit bieten, bald ein Element katholischer Erneuerung Deutschlands zu werden. Man bittet kurz darauf Abbè Stock, dieses Seminar als Regens zu leiten. Für das Seminar ist das Kriegsgefangenenlager Dèpôt 51 in Orleans vorgesehen. 24. 04. 1945 Abbè Le Meur begleitet Abbè Stock nach Orleans , wo man bereits 28 Theologen antrifft. 17. 08. 1945 Das Gefangenenseminar wird von Orleans ins Gefangenenlager Dèpôt 501 bei Chartres verlegt. Oberst Gourut stellt die 160 angetretenen Seminaristen unter den Schutz der Gottesmutter von Chartres. 19. 08. 1945 Bereits zwei Tage später besucht der Bischof von Chartres, Msgr. Harscouet, in Begleitung seines Sekretärs Abbè Pierre Andrè das Seminar. Später hat er häufig das Lager aufgesucht und die Seminaristen immer mit "Mes Chers enfants – meine lieben Kinder" angeredet. 18. 09. 1945 Der spätere Papst Johannes XXIII., Nuntius Roncalli, trifft zu einem längeren Besuch im Lager ein. 16. 05. 1946 Der Nuntius besucht erneut das Seminar. Am Sonntag nach Weihnachten erscheint der päpstliche Nuntius wieder, um die Segenswünsche des Heiligen Vaters zu überbringen. Er betont bei diesem Besuch: Das Seminar von Chartres gleicht sowohl in Frankreich wie Deutschland zum Ruhme. Es ist sehr wohl geeignet, zum Zeichen der Verständigung und Versöhnung zu werden." 05. 04. 1947 Am Karsamstag feiert der apostolische Nuntius mit den Semiaristen die Karsamstagsliturgie und weiht zwei Diakone aus der Diözese Rottenburg zu Priestern. In seiner Ansprache sagt er: " Hier haben Sie das Walten der Vorsehung erfahren. Jeder von uns steht unter der Vorsehung. Christus gestern, heute und in Ewigkeit. Frieden, Freiheit und Liebe – sie werden der Triumph unseres Herrn Jesus Christus sein." 26. 04. 1947 Regens Stock richtet an die Seminaristen des Kriegsgefangenenseminars von Chartres (zum 2. Jahrestag der Seminargründung) eine Botschaft, die der Prediger Abbè Jean Pihan am 20. Todestag eine prophetische nannte: "… Eine Zahl von der Vorsehung gewollter Heiliger wird genügen, unsere Epoche zu retten. Es ist die Vorsehung, die uns diesen Aufruf zur Heiligkeit entgegenschleudert durch die Stimme der Geschichte, und wir müssen auf ihn hören, um der Welt die Botschaft von Freiheit und Frieden, Heil und Liebe zu bringen …" 14. 05. 1947 Kardinal Suhard von Paris besucht das Seminar. 05. 06. 1947 Auflösung des Seminars für kriegsgefangene deutsche Theologen. 949 Dozenten, Priester, Brüder und Seminaristen waren im Seminar gewesen. Beim Abtransport sind es noch 369. 16. 12. 1947 Abbè Stock empfängt die Nachricht seiner Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Freiburg i.Br. 24. 02. 1948 er stirbt plötzlich und unerwartet, noch keine 44 Jahre alt, gegen 16.00 Uhr im Hospital Cochin in Paris. 28. 02. 1948 Totenfeier in der Kirche Saint Jaques du Haut-Pas in Paris. Der Nuntius Roncalli nimmt selbst die Einsegnung des Toten vor. Klägliche und erbärmliche Beerdigung – nur etwa 12 Menschen geben ihm das letzte Geleit – auf dem Friedhof Thiais. 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