Augenklinik Friedrichstadt
Objektplanung
Auf über 1.200 qm Fläche entstand im Jahr 2005 in den ehemaligen Geschäftsräumen eines Herrenausstatters in Düsseldorf ein neues Zentrum für Augenheilkunde mit Arztpraxis, Operationsräumen, Optikerladen, Kontaktlinsenversand und einer Wohnung.
Das vorhandene Gebäude aus den 50er Jahren sollte auf Wunsch des Bauherrn kostengünstig und unter Berücksichtigung von Eigenleistungen umgebaut werden. Auf die Erneuerung der Fassade wurde zunächst verzichtet, ebenso wie auf den Ausbau der Dachterrasse im Hof. Bereits vorhandenes Mobiliar und technische Ausstattungen sollten wieder verwendet werden.
Das Gebäude wird über die Durchfahrt seitlich durch den Hauseingang betreten. Im Erdgeschoss befindet sich zur Straße hin ein Optikerladen mit separatem Zugang. Direkt anschliessend und nur durch eine hochtransparente Glaswand getrennt liegt der Wartebereich für das Augenoperationszentrum. Auf über 200 qm Fläche entstanden 2 hochmoderne OP-Räume mit den dazugehörigen Schleusen, Vorräumen, Sterilisations- und sonstigen Nebenräumen. Der OP-Bereich ist mit einer Notstromanlage ausgestattet und verfügt über eine Klimaanlage mit entsprechender Filterung. Da dieser Gebäudeteil über keinerlei Fenster verfügt, wurden die bereits vorhandenen Oberlichter bei der Planung mit berücksichtigt, um kein Gefühl des Eingesperrtsein aufkommen zu lassen. Die Ausstattung der Wand- und Bodenbeläge ist hell und freundlich, die Beleuchtung auf die speziellen Bedürfnisse angepasst.
Eine Arztpraxis im 1. Obergeschoss ergänzt das Angebot. Hier werden in 2 Behandlungsräumen die Patienten untersucht. Über der Arztpraxis liegt der Kontaktlinsen-Versandhandel mit Büro- und Lagerräumen. Im 3. Obergeschoss befinden sich die Sozialräume und ein Konferenzraum für insgesamt 15 Angestellte, die im ganzen Haus arbeiten. Auf den oberen beiden Etagen entstand eine zusammenhängende Wohnung, die vom Eigentümer in Eigenleistung ausgebaut wurde.
Projektdurchführung
Bei diesem Projekt wurden wir als Architekten bereits vor dem Kauf der Immobilie angesprochen, das vorhandene Haus auf die spezifischen Nutzungswünsche und Investitionskosten hin zu untersuchen. Vor Abschluss des Kaufvertrages haben wir in einer ersten Planungsstufe ein Raumprogramm mit dem Bauherrn entwickelt und einen Vorentwurf für den Umbau des bestehenden Hauses gezeichnet. Die einzelnen Planungsmaßnahmen wurden bereits früh mit der Bauaufsicht und den beteiligten Genehmigungsbehörden auf Genehmigungsfähigkeit hin untersucht, galt es doch, so unterschiedliche Arbeitsbereiche wie Operationsräume, Arztpraxis, Optikerladen, Versandhandel, Verwaltungsräume und Wohnung in den verschiedenen Etagen unterzubringen. Anschliessend haben wir eine elementierte Kostenschätzung erstellt und einen Zeitplan entwickelt, die es dem Bauherrn ermöglichten, die Planungsmaßnahmen auf seine Budget- und Terminvorstellungen hin anzupassen. Dieses Vorgehen führte bereits zu einem frühen Zeitpunkt zu einer hohen Planungs- und Kostensicherheit und damit letztlich auch zur Entscheidung des Bauherrn, die Immobilie zu kaufen und mit uns umzubauen.
In einer zweiten Phase wurde die Gebäudeplanung so weiter entwickelt, dass der Bauantrag innerhalb von 4 Wochen nach Beauftragung eingereicht werden konnte. Zeitlich parallel zur laufenden Genehmigungsphase durch die Bauaufsicht haben wir in einer dritten Stufe die Bauausführung vorbereitet und alle diejenigen Teilleistungen zur Ausführungsplanung und Ausschreibung der Baumaßnahmen erstellt, die nicht vom Bauherrn durch Eigenleistungen abgedeckt wurden. Hierdurch konnte zusätzlich Zeit bei der Projektdurchführung eingespart werden. Direkt im Anschluss an die Erteilung der Baugenehmigung wurde mit den Umbaumaßnahmen im März 2005 begonnen. War zunächst geplant, einige vorhandene Installationen und Einbauten zu übernehmen, so wurde im Laufe der Bauarbeiten schnell klar, dass die gesamten Hausinstallationen erneuert werden mussten und ein Großteil der vorhandenen Innenwände, Estrich- und Putzflächen ausgebaut werden mussten. Trotzdem wurde das Kostenbudget nicht überschritten, da auf der anderen Seite Einsparungen durch Submissionsergebnisse und Planungsvereinfachungen erzielt werden konnten.
Erste Geschäftsbereiche konnten bereits ab Ende Juli 2005 in Betrieb gehen, Wohnung, Praxis und Verwaltung folgten Ende August. Während der Umbauphase haben wir die Arbeiten vor Ort ständig kontrolliert und in enger Abstimmung mit den beteiligten Fachplanern, Firmen und dem Bauherrn die Einhaltung der Termine und Kosten überwacht, so dass die Fertigstellung termingerecht erfolgen konnte und das bereits 9 Monate zuvor in der Kostenschätzung festgelegte Umbaubudget nicht überschritten wurde.
Im Anschluss an die Fertigstellung der Baumaßnahme haben wir die Planung und alle Abnahmeunterlagen einschließlich Betriebsbeschreibungen an den Eigentümer für künftige Wartungsarbeiten übergeben.
|