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einladung

Moving In

Mehrwert 033 / 036 / 044 / 048
1997 und 1998
Aachen, Bachstraße 26

raum innen raum innen raum innen

Moving In
| Astrid Mania, Aachen, 1999, Fotos: Schaltkreis

#1 Proberaum
#2 Schaltkreis
#3 CoMoYoKo
#4 Walter Sparbier lebt!

Die Projektreihe "Moving In" war konzipiert als Gegenposition zur klassischen Ausstellung, die während eines festgelegten Zeitraums Werke unter thematischen oder stilistischen Gesichtspunkten, als Ausdruck einer bestimmten künstlerischen Position oder zum Zwecke des Vergleichs meist statisch präsentiert. Ganz im Sinne des Vereins als eine in alle Richtungen hin offene Struktur wurde bei "Moving In" unser Raum einer oder mehreren Personen vierzehn Tage lang zur Verfügung gestellt. Mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass sich so auch finanzielle wie logistische Beschränkungen umgehen ließen, waren nun Nutzung und Gestaltung des Raumes ganz der Verantwortung der Eingeladenen überlassen. In Zeiten von Ausstellungsevents, die den Kurator weitaus mehr in den Vordergrund stellen als die teilnehmenden Künstler, war "Moving In" ein Versuch, die Eingriffe und Vorgaben des Kurators soweit wie möglich zurückzunehmen und den Teilnehmenden einfach zu vertrauen. Meine einzige Vorgabe als Kuratorin bestand in der Auswahl derjenigen, die eingeladen wurden, den Raum in der Bachstrasse zu beziehen.

Mehrwert 033
Proberaum
Moving In #1 : Eckhard Heck
22. August bis 06. September 1997

Den Anfang machte der Musiker Eckhard Heck, der sich einen Proberaum schuf, in dem er allein und mit Freunden Musik machen konnte, in dem er als DJ Musik auflegte, über Musik diskutierte und Plattentauschaktionen veranstaltete. Teile des Raums glichen einem Tonstudio, Decken und Dämm-Material ebenso wie Plattencover, Poster, Songtexte, Slogans, überzogen die Wände.

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Mehrwert 036
Schaltkreis
Moving In #2 : Astrid Piethan, Marion Schebesta, Jörg Koslowski, Oliver Lehmann
10. bis 26. Oktober 1997

Astrid Piethan, Marion Schebesta, Jörg Koslowski und Oliver Lehmann verwandelten den Raum unter dem Motto "Schaltkreis" in ihren Arbeitsraum, der Treffpunkt, Atelier und Labor zugleich war. Mit einem Aufruf an alle Spendenwilligen wurden Elektroschrott, unbrauchbare Geräte und elektronische Kleinteile zusammenmontiert und verkabelt, so dass am Ende der gesamte Raum mit einer Installation überzogen war, die Motoren, Lampen, Monitore, Fotografien, Dias, Projektionen und vielerlei Verkabelungen zusammenschloss. Der Raum wurde zu einer Anlaufstelle für Interessierte, Elektroniktüftler und Bastler. Am Ende der Aktion stand eine Party, während derer die Gäste ihre "elektronischen Freunde" mitbringen und in die Installation einbauen konnten.

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Mehrwert 044
CoMoYoKo
Moving In #3 : Sophie Wyatt, Irene van der Vleuten
27. Mä bis 19. April 1998

Die nächsten Gäste von "Moving In" waren die Modedesignerinnen Sophie Wyatt und Irene van der Vleuten, die unter dem Label "CoMoYoKo" firmierten und die den Raum als Modeatelier und Showroom nutzten. In der Zeit, in der sie den Raum bewohnten, konnten Besucher ihre alten Kleider recyclen lassen, den Designerinnen bei der Arbeit zusehen und aus deren Kollektionen Teile anprobieren und bestellen. Den Abschluss dieser Veranstaltung stellte konsequenterweise eine Modenschau dar, bei der die allerneuesten Entwürfe und die während "Moving In" entstandenen Accessoires präsentiert wurden.

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Mehrwert 048 Walter Sparbier lebt!
Moving In #4 : Gebrüder Haselier
20. bis 30. Juni 1998

Die letzte Aktion von "Moving In" bestritten die Gebrüdern Haselier. "Walter Sparbier lebt!" huldigte den Helden der Alltagskultur. Das Unauffällige, Bescheidene, das in unserem grellen Medienzeitalter allzu oft in den Hintergrund tritt, wurde zum Exponat: So war es nicht Helmut Kohls Strickjacke, sondern die des Grossvaters, die hier gezeigt wurde. Besonderes Augenmerk galt zudem der Kultur des Bieres: Der Person von Pater Arnoldus, der vor vielen hundert Jahren aus Gründen der Hygiene für die Verbreitung des Gerstensaftes eintrat, wurde mit einer Ausstellung von Bierflaschen aus aller Herren Länder würdig gedacht. Im Verlaufe von "Moving In" wurde die Sammlung erfreulicherweise erweitert, entsprechende Aktionen und Veranstaltungen im Zeichen der Hygiene fanden statt.

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