Programm

Copyright an den Übersetzungen auf dieser Website: Joerg Ingo Krause.

Prolog

If music and sweet poetry agree
William Shakespeare (from: The passionate Pilgrim)
If music and sweet poetry agree,
As they must needs, the sister and the brother,
Then must the love be great 'twixt thee and me,
Because thou lov'st the one, and I the other.

Dowland to thee is dear, whose heavenly touch
Upon the lute doth ravish human sense;
Spenser to me, whose deep conceit is such
As, passing all conceit, needs no defence.

Thou lov'st to hear the sweet melodious sound
That Phoebus' lute, the queen of music, makes;
And I in deep delight am chiefly drown'd
Whenas himself to singing he betakes.

One god is god of both, as poets feign;
One knight loves both, and both in thee remain.

Wenn sich Musik und Poesie so lieben
Da sie, Geschwister, gar nicht anders können,
Muss zwischen uns es große Liebe geben,
Weil eines du, das andre ich, uns lieb wir nennen.

Dir ist Dowland wert, der Menschensinn entzückt,
wenn er himmlisch seine Laute rührt.
Spenser mir, des tiefer Eindruck so entrückt
und erhaben über alles, sich erklärt.

Du liebst, den süßen Melodienklang,
Wenn Phöbus Laute, Herrin der Musik, erklingt;
Und ich zerfließe ganz in dem Gesang,
Wenn er mit seinem Lied beginnt.

Ein Gott ist beider Gott, wie Dichter sagen;
Ein Knecht liebt beides, und beides wirst du weitertragen.


Francesco Petrarca

Canzone XC
Erano i capei d'oro a l'aura sparsi,
che 'n mille dolci nodi gli avolgea;
e 'l vago lume oltra misura ardea
di quei begli occhi, ch' or ne son sì scarsi;
e 'l viso di pietosi color farsi,
non so se vero o falso, mi parea;
i', che l'ésca amorosa al petto avea,
qual meraviglia se di sùbito arsi?
Non era l'andar suo cosa mortale,
ma d'angelica forma; et le parole
sonavan altro, che pur voce humana:
uno spirto celeste, un vivo sole
fu quel ch'i' vidi; et, se non fosse or tale,
piaga per allentar d'arco non sana.
Es waren goldene Haare im Hauch des Windes,
die wie tausend süße Schleifen lose sie umwanden
und unvergleichlich sanftes Leuchten stand
in diesen schönen Augen, die nun so glanzlos sind
Und das Gesicht, voll Sanftmut eines Kindes
war's echt, war's falsch? so war was ich empfand;
ich, dem der Liebe Glut im Herzen stand,
was Wunder, dass ich gleich entflammt mich finde?
Nicht Sterblichen glich ihr Gang, eher
dem eines Engels, Und ihre Worte gar
klangen anders als bloßer Menschen Kunde
Ein Himmelswesen, eine wahre Sonne war
was ich sah; und, sei sie's nun nicht mehr,
heilt, da Amors Bogen schlaff, nicht seines Pfeiles Wunde


Canzone LXI
Benedetto sia 'l giorno, e 'l mese, et l'anno
et la stagione, e 'l tempo, et l' ora, e 'l punto,
e 'l bel paese, e 'l loco ov'io fui giunto
da' duo begli occhi che legato m'ànno;
et benedetto il primo dolce affano
ch'i' ebbi ad esser con Amor congiunto,
et l'arco, et le saette ond'i' fui punto,
et le piaghe che 'nfin al cor mi vanno.
Benedette le voci tanto ch'io,
chiamando il nome de mia Donna, ò sparte,
e i sospiri, et le lagrime, e 'l desio;
et benedetto sian tutte le carte
ov'io fama l' acquisto, e 'l pensier mio,
ch'é sol di lei, sì ch'altra non v'à parte.
Gepriesen der Tag, der Monat, das Jahr,
der Frühling, die Zeit, die Stunde, Sekunde,
das schöne Land, der Ort, wo ich gebunden
von zwei schönen Augen, die mich so fesseln, war;
gepriesen des Herzens erstes süße Rasen
das ich hatte, als Amor sich mir verbunden,
und der Bogen, die Pfeile, die Wunden,
die ihre Spitzen in mein Herz geschlagen.
Gepriesen all die Worte, mit denen ich pries
den Namen meiner Dame, um ihn zu verbreiten,
auch das Verlangen, Seufzen, Tränenfließen;
gepriesen auch all die beschriebenen Seiten,
die Ruhm mir erwarben, und mein Sinnen. Dies
gilt nur ihr, wird keiner anderen Raum bereiten.


Canzone CXXXII
S'amor non è, che dunque è quel ch'io sento?
Ma s'egli è amor, per Dio, che cosa et quale?
Se bona, ond'è l'effecto aspro mortale?
Se ria, ond'è sì dolce ogni tormento?
S'a mia voglia ardo, ond'è 'l pianto et lamento?
S'a mal mio grado, il lamentar che vale?
O viva morte, o dilectoso male,
come puoi tanto in me, s'io no 'l consento?
Et s'io 'l consento, a gran torto mi doglio.
Fra sì contrari venti in frale barca
mi trovo in alto mar, senza governo,
sì lieve di saver, d'error si carca,
ch'i' medesmo non so quel ch'io mi voglio;
e tremo a mezza state, ardendo il verno.
Wenn's Liebe nicht ist, was dann ist was ich spüre?
Doch selbst Liebe, mein Gott, was ist das und wie?
Ist sie Güte, warum ist tödlich bitter sie?
Ist sie Strafe, warum ist jede Qual so süß?
Verzehr ich mich gern, warum die Tränen, das Klagen?
Tu' ich's ungern, das Jammern was bringt's?
O lebendiger Tod, o süßes böses Ding,
wie bist du so in mir, ohne mich zu fragen?
Und stimm' ich zu, ist mein Beschweren ungerecht.
Hin- und hergeworfen, wie in zerbrechlichem Kahn
auf hoher See, kann ich's steuern nicht,
so unwissend, so im Irrtum befahn,
weiß was ich selber will nicht recht;
so zitt're im Sommer, glühe im Winter ich.


Canzone CCCXLIV
Fu forse un tempo dolce cosa amore,
Non perch'i' sappia il quando; or è sì amara
che nulla più. Ben sa 'l ver chi l'impara,
com'ò fatt'io con mio grave dolore.
Quella, che fu del secol nostre honore,
or è del Ciel che tutto orna et rischiara,
fe' mia requie a' suoi giorni et breve et rara;
or m'à d' ogni riposo tratto fore.
Ogni mio ben crudel Morte m'à tolto;
né gran prosperità il mio stato adverso
pò consolar di quel bel spirto sciolto.
Piansi et cantai; non so più mutar verso;
ma dì et notte il duol ne l'alma accolto
per la lingua et per li occhi sfogo et verso.
Vielleicht gab es einmal der Liebe süße Zeit.
Weiß nicht mehr wann; nun ist sie so bitter
wie sonst nichts. Wohl weiß, wer's auch erlitt
wie's mir geht mit dem Kummer, der mir bereitet
Sie ist nun im Himmel, schmückt, erhellt ihn weit,
die das Jahrhundert uns verziert;
selten vergönnt und kurz war in ihren Tagen Ruhe mir;
nun ist mir jeder Schlaf enteilt.
All mein Heil hat grausamer Tod mir entwunden;
selbst großer Reichtum wendet' meine Trauer nicht,
könnt' trösten, dass dies schöne Wesen ist entschwunden.
Ich weinte und sang, wie das ändern weiß ich fast nichts;
denn Tag und Nacht ergießen sich der Seele Wunden
in Worte und Tränen über mein Gesicht.


Canzone LXXIV
Io son già stanco di pensar sì come
i miei pensier in voi stanchi non sono,
et come vita anchor non abbandono
per fuggir deŽ sospir sì gravi some

et come a dir del viso et de le chiome
et de begli occhi, ondŽio sempre raggiono
non è mancata omai la lingua e Žl suono,
di et notte chiamando il vostre nome;

et cheŽ pieŽ miei non son fiaccati et lassi
a seguir lŽorme vostre in ogni parte,
perdendo inutilmente tanti passi;

et onde vien lŽenchiostro, onde le carte
chŽiŽvo empiendo di voi. Se Žn ciò fallassi,
colpa dŽAmor, non già defecto dŽarte.
Nachzudenken bin ich leid schon fast,
wieso an Euch zu denken ich nicht müde bin,
und wieso mein Leben noch nicht schied dahin
zu fliehen des Schmachtens so schwere Last;

und wieso zu reden von Gesicht und Haar
und den schönen Augen, derer ich immer denke,
Tag und Nacht für Eures Namens Gedenken
nie Mangel an Worten und Tönen war;

und wieso meine Füße nicht ermatten und weiter,
vergebens vergeudend alle die Schritte,
Euren Spuren folgen auf allen Wegen;

und woher kommen Tinte und Blätter bitte,
die Euch preisend ich nutze. - Sollt' ich darin scheitern,
Amors Schuld, 's hat nicht am Mangel an Kunst gelegen.

Torquato Tasso

Era de l'età mia nel lieto aprile II
Era de l'età mia nel lieto aprile,
e per vaghezza l'alma giovinetta
gia ricercando di beltà ch'alletta,
di piacer in piacer, spirto gentile,

quando m'apperve donna assai simile
ne la sua voce a candida angeletta:
l'ali non mostrò già, ma quasi eletta
sembrò per darle al mio leggiadro stile.

Miracol nuovo! Ella a' miei versi ed io
circondava al suo nome altere piume;
e l'un per l'altro andò volando a prova.

Questa fu quella il cui soave lume
di pianger solo e di cantar mi giova,
e i primi ardori sparge un dolce oblio.

Ich stand im Leichtsinn meiner Jugend
deren junge Seele gern bei allen Lüsten weilt,
von Vergnügen zu Vergnügen eilt
und nicht folgt dem Pfad der Tugend,

da erschien Sie mir, so einem Engel gleich,
sah man auch Flügel nicht, durch ihrer Stimme Klang,
als sei Sie geschaffen für meinen Gesang,
füllt' Sie mit Anmut meine Verse reich.

Welch Wunder! Mit meinen Versen Sie.
Flügel des Stolzes mich umfingen;
Und im Wettstreit flogen wir.

Dem es genügt' allein zu weinen und zu singen -
bedeckt die erste Leidenschaft in mir
mit süßem Vergessen des Nie.



Su l'ampia fronte il crespo oro lucente III
Su l'ampia fronte il crespo oro lucente
sparso ondeggiava, e de' begli occhi il raggio
al terreno adducea fiorito maggio
e luglio a i cori oltre misura ardente.

Nel bianco seno Amor vezzosamente
scherzava, e non osò di fargli oltraggio;
e l'aura del parlar cortese e saggio
fra le rose spirar s'udia sovente.

Io, che forma celeste in terra scorsi,
rinchiusi i lumi e dissi: Ahi, come è stolto
sguardo che 'n lei sia d'affissarsi ardito!

Ma de l'altro periglio non m'accorsi:
ché mi fu per le orecchie il cor ferito,
e i detti andaro ove non giunse il volto

Über hoher Stirn lose wallend glänzendes Gold
und der schönen Augen Strahlen führten herbei
auf der Erde blühenden Mai
und maßlos brennend, Juli im Herzen hold.

In reiner Brust begann Amor kokett zu spielen;
ich wagte nicht mich vor ihr zu beschämen,
nur sanftes Reden ließ sich vernehmen,
anmutig und klug, wie ein Wehen das Lippen fühlen.

Ich, der ein Himmelswesen auf Erden sah,
schloss die Augen und sprach:
Ei, wie töricht, von ihrem Anblick so zu entbrennen!

Doch kümmerte mich nicht die andere Gefahr
- die Worte drangen tiefer als Blicke können -
wie durch das Hören Sie mir das Herz bestach.



Avean gli atti soavi e'l vago aspetto IV
Avean gli atti soavi e 'l vago aspetto
già rotto il gelo ond'armò sdegno il core;
E le vestigia de l'antico ardore
io conoscea dentro al cangiato petto;

e di nudrire il mal prendea diletto
con l'esca dolce d'un soave errore:
sí mi sforzava il lusinghiero Amore,
che s'avea ne' begli occhi albergo eletto.

Quando ecco un nuovo canto il cor percosse,
e spirò nel suo foco, e più cocenti
fece le fiamme placide e tranquille;

né crescer mai né sfavillar a' venti
cosí vidi giammai faci commosse,
come l'incendio crebbe e le faville.

So liebliches Geschehen und der sanfte Blick
schon schmolz das Eis, mit dem das Herz bewehrt,
und Spuren vergangener Sehnsucht kehrten
ins bebende Herz zurück;

und den Schmerz zu genießen belohnte
mit Vergnügen die süße Glut beglückten verwirrt seins:
so drang Amor schmeichelnd in mich ein,
der in ihren schönen Augen wohnte.

Als da ein neues Lied aus ihrem Mund erklang
ins Herz mich traf und mehr noch jene Glut entfachte,
die als stille Flamme ruhig brannte;

in keinem Wind wuchs je, was diese Rührung machte
auch glänzender kein Feuer entsprang,
das so wuchs und solche Funken entsandte.


Geoffrey Chaucer

The prologe of the legend of goode Wimmen
A thousand sythes have I herd men telle,
That ther is joye in heven, and peyne in helle;
And I acorde wel that hit be so;
But natheles, this wot I wel also,
That ther nis noon that dwelleth in this contree,
That either hath in helle or heven y-be,
Ne may of hit non other weyes witen,
But as he hath herd seyd, or founde hit writen;
For by assay ther may no man hit preve.
But goddes forbode, but men shoulde leve
Wel more thing then men han seen with yё
Man shal nat wenen every-thing a lyё
For that he seigh it nat of yore ago.
God wot, a thing is never the lesse so
Thogh every wight ne may hit nat y-see.
Bernard the monk ne saugh nat al, parde!
Than mote we to bookes that we finde,
Through which that olde thinges been in minde,
And to the doctrine of these olde wyse,
Yeven credence, in every skilful wyse,
And trowen on these olde aproved stories
Of holinesse, of regnes, of victories,
Of love, of hate, of other sundry thinges,
Of whiche I may not maken rehersinges
And if that olde bokes were a-weye,
Y-loren were of remembraunce the keye.
Wel oghte us than on olde bokes leve,
Ther-as ther is non other assay by preve,
And, as for me, though that my wit be lyte,
On bokes for to rede I me delyte,
And in myn herte have hem in reverence;
And to hem yeve swich lust and swich credence,
That ther is wel unethe game noon
That from my bokes make me goon
But hit be other up-on the haly-day
Or elles in the joly tyme of May;
Whan that I here the smale foules singe,
And that the floures ginne for to springe,
Farwel my studie, as lasting that sesoun!
Now have I therto this condicioun
That, of alle the floures in the mede,
Than love I most these floures whyte and rede,
Swiche as men callen daysies in our toun.
To hem have I so greet affeccioun,
As I seyde erst, whan comen is the May,
That in my bed ther daweth me no day
That I nam up, and walking in the mede
To seen these floures agein the sonne sprede,
...

Prolog zur Legende der edlen Frauen
Ich hörte sagen wohl tausend Mal,
Im Himmel sei Freude und in der Höllen Qual
Und ich glaube wohl, dass es so sei;
Doch weiß ich andererseits,
Dass keiner, der lebt in diesem Land,
In Hölle oder Himmel sich je befand
So kann man's nicht wissen auf anderen Wegen
Als hätt' man's gehört oder erfuhr es durch lesen;
Erfahren mag's niemand mit eigenen Augen.
Weil Gott es verbot, doch sollte jeder glauben,
Es gibt wohl mehr Dinge als ein Mensch mit Augen gesehen.
Weil er es nicht sah, weil es vor langem geschehen
Soll kein Mann etwas für Lüge halten.
Gott weiß, kein Ding ist zu gering gehalten
Auch wenn niemand je etwas gesehen davon.
Sankt Bernhard wusste nicht alles, Pardon!
So müssen wir ans Buch uns halten,
Dass es uns künde das Wissen der Alten.
Und das Wissen aus diesen alten Lehren,
Halten in aller Acht und Ehren,
Und glauben diesen bewährten Historien
Von Königen, Siegen, von Heiligen,
Von Liebe und Hass, andren seltsamen Dingen,
die ich mir spare, hier zu vorzubringen
Und wären diese alten Bücher nicht mehr
Zum Erinnern der Schlüssel verloren wär',
So steht uns wohl an, da alten Büchern zu vertrauen,
Wo wir nicht können auf eigene Erfahrung bauen,
Und, obwohl bescheiden mein Verstand, was mich betrifft,
An Büchern, sie zu lesen, erfreue ich mich
Und halte sie in meinem Herzen in Ehre;
Und so viel Begeisterung und Vertrauen ihnen gewähre,
Dass kaum eine andre Freude ist;
Die mich von meinen Büchern gehen lässt,
Außer dass es Sonntag sei
Oder sonst in der schönen Zeit des Mai;
Denn wenn ich höre die kleinen Vögel singen,
und all die Blumen zu sprießen beginnen,
Lebt wohl ihr Studien, jetzt wo Frühling kommt!
Jetzt ist mir anderes bestimmt
Von all den Blumen auf den Wiesen,
sind mir die rot und weißen am liebsten,
Die man Daysies nennt in unsrer Stadt.
Für die ich so große Liebe hab,
Wenn ich sie erstmals sehe, wenn der Mai gekommen ist,
Dass mich der Tag im Bett nicht trifft
Da ich schon auf bin, durch die Wiesen gehe
Um diese Blumen die Sonne grüßen zu sehen
...



William Shakespeare

Two loves I have of comfort and despair
Two loves I have of comfort and despair,
Which like two spirits do suggest me still,
The better angel is a man right fair:
The worser spirit a woman colour'd ill.

To win me soon to hell, my female evil
Tempteth my better angel from my side,
And would corrupt my saint to be a devil:
Wooing his purity with her fowl pride.

And whether that my angel be turn'd find,
Suspect I may, yet not directly tell,
But being both from me, both to each friend,
I guess one angel in an others hell.

Yet this shall I ne'er know, but live in doubt,
Till my bad angel fire my good one out.

Zwei Lieb' sind mir, voll Trost und hoffnungslos,
Die mich wie Geister lenken jederzeit
Der bessre Engel ist ein Mann, schön und groß
Der böse Geist, ein bunt bemaltes Weib

Um mich zur Hölle hin zu leiten, mein Teufel Weib
Führt durch Versuchung jenen Engel fort von mir
Würd' meinen Heiligen verderben, dass er ein Teufel sei,
Umwerbend seine Reinheit mit falschem Stolz von ihr

Und ob mein Engel nun zum Unhold wird verkommen
Ahnen kann ich's, genau beschreiben nicht;
Doch da sie beide Freunde sind, beide aus mir kommen,
Vermute einen in des andren Hölle ich.

Doch das werd' ich nicht eher wissen
Als dass der böse Engel den guten rausgeschmissen.



Those lines that I before have writ do lie
Those lines that I before have writ do lie,
Even those that said I could not love you dearer:
Yet then my judgement knew no reason why
My most full flame should afterwards burn clearer.

But reckoning Time, whose milliond'd accidents
Creep in 'twixt vows, and change decrees of kings,
Tan sacred beauty, blunt the sharp'st intents,
Divert strong minds to the course of altering things;

Alas! Why fearing of Time's tyranny,
Might I not then say, "Now I love you best",
When I was certain o'er incertainty,
Crowning the present, doubting of the rest?

Love is a babe; then might I not say so,
To give full growth to that which still doth grow?
Die Zeilen, die ich einst schrieb, sie kannst Du Lüge nennen,
Selbst die da sagen, dich heißer lieben könnt' ich nicht:
Doch konnte da mein Urteil keinen Grund erkennen
wie aus so großem Feuer würde klares Licht.

Doch, bedenke: Zeit! Deren großer Zufallsgang
In Gelübde schleicht, Königswort verändert,
Schönheit entweiht, stumpf macht schärfsten Absichtsdrang
Starken Geist ablenkt, dass er im Allgemeinen endet.

Ach! Wie! Aus Furcht vor Tyrannei der Zeit,
durft' ich da sagen nicht: "Am tiefstem liebe ich dich jetzt",
Da ich sicher war vor Unsicherheit
Das Heute krönend, misstrauend jedem Rest?

Lieb' ist ein Baby. Hätt' ich das so nicht sagen sollen,
Was dem schon Reife gab, was noch hat wachsen wollen?


Thy glass will show thee how they beauties wear
Thy glass will show thee how they beauties wear,
Thy dial how thy precious minutes waste;
The vacant leaves thy mind's imprint will bear,
And of this book this learning mayst thou taste.

The wrinkles which thy glass will truly show
Of mouthed graves will give thee memory;
Thou by thy dial's shady stealth mayst know
Time's thievish progress to eternity.

Look, what thy memory can not contain,
Commit to those waste blanks, and thou shalt find
Those children nurs'd, deliver'd from thy brain,
To take a new acquaintance of thy mind.

These offices, so oft as thou wilt look,
Will profit thee, and much enrich thy book.
Dein Spiegel zeigt, wie deine Schönheit abgetragen,
Die Uhr, wie Stunden, die so wertvoll, schwinden;
Leere Seiten werden deines Lebens Eindruck tragen,
Und in dem Buch magst du diese Lehre finden:

Die Falten, die dein Spiegel ehrlich weist
Erinnern dich an Gräber gähnend weit;
Wisse, wie des Zeigers Schatten heimlich kreist,
Stiehlt Zeit sich fort zu Ewigkeit.

Schau, was der Erinnerung entschwindet meist,
Vertrau's den leeren Blättern an, und du wirst finden
Jene Kinder, entsprungen, genährt aus deinem Geist,
Dass sie von neuer Kenntnis deiner selbst dir künden

Diese Pflicht, so oft du sie erfüllst,
Wird nützen dir, weil sie dein Buch mit Reichtum füllt.


Shall I compare the to a summers day?
Shall I compare thee to a summers day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer's lease hath all too short a date:

Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimm'd;
And every fair from fair somtime declines,
By chance or nature's changing course untrimm'd;

But thy eternal summer shall not fade
Nor lose possession of that fair thou ow'st;
Nor shall Death brag thou wand'rest in his shade,
When in eternal lines in time thou grow'st:

So long as men can breathe or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.
Soll ich vergleichen dich mit einem Sommertag?
Der du voll Anmut und viel sanfter bist;
Maiknospen schüttelt rauer Winde Schlag,
Und Sommers Pracht hat viel zu kurze Frist.

Manchmal zu heiß des Himmels Aug' sich zeigt,
Und oftmals ist sein goldner Schein nur matte Spur,
Und alles Schöne bald zu einem Ende neigt,
von selbst, und durch wechselhafte Launen der Natur.

Doch soll dein Sommer ewig nicht verblassen,
Noch soll verloren geh'n, die Schönheit, die dir eigen ist,
Noch soll Tod prahlen, sein Schatten könnt' dich fassen
Wenn du in ew'gem Lied unsterblich bist!

Solange Menschen atmen, Augen sehen,
So lang lebt dies und lässt dich fortbestehen!