Positionen 36, August 1998: “... Wolfgang Hufschmidts engagierte Kompositionen sind vielschichtige Geflechte aus Anspielungen und Verweisen, in denen die Musik immer auf etwas hinter ihr liegendes deutet. Die Verknüpfung kompositorischer Ideen mit gesellschaftlichen Vorstellungen ist Signum für sein politisches Engagement und seine kritische Stellungnahme zur gesellschaftlichen Realität; Hufschmidts komplexe Musik ist unbequem, erschließt sich nicht beim ersten Hören und erfordert viel Aufmerksamkeit für Zwischentöne. Hierfür bieten die spannenden Aufnahmen eine ausgezeichnete Möglichkeit: Im Zentrum der Tonbandkomposition Lieder ohne Worte (1985/86) steht die Übertragung lyrischer Sprachstrukturen von Brecht-Texten in musikalische Strukturen; hervorragend sind hier die Klavier-Einspielungen von Susanne Achilles. In Trio II (1982) unternimmt Hufschmidt den Versuch, Farb- und Lichttheorien der bildenden Künste auf musikalische Klangfarbentheorien zu übertragen und formt so die Musik zu einer differenziert ausge- arbeiteten Klangstudie, deren feine Verästelungen von den Instrumenta- listen souverän wiedergegeben werden. Eine besondere Erwähnung verdient abschließend die gelungene äußere Aufmachung (...), die vom überzeugenden Design der Hülle bis zur typographisch anregenden Gestaltung der Booklets reicht. Trotz hohem Informationsgehalt der Texte hätte man sich im Falle Wolfgang Hufschmidts durchaus noch weitere vertiefende Informationen gewünscht...” Neue Ruhr Zeitung vom 16. Juli 1996: “[Es] ist bei Cybele eine CD erschienen, die den Komponisten [Wolfgang Hufschmidt] portraitiert. Eine Auswahl von jüngeren Werken werden dem Hörer präsentiert. (...) Bildende Kunst, Sprache, Geschichte, Politik stehen hier Pate. Wenn er ´Inventionen über Farben und Bilder´, nämlich das ´Trio II - das Licht, vom Dunkel geordnet´ präsentiert, dann kann man sicher sein, daß er sich von großen Geistern inspirieren ließ: Von Goethe, Klee, Monet und anderen (...) Hufschmidt begnügt sich allerdings nicht allein damit, visuelle Farbphänomene in akustische zu übertragen, einem Gedicht von Pablo Neruda hat er das Motto entnommen, und so gelingt es ihm, gesellschaftliche Visionen vom Sieg der Helligkeit über das Dunkle mit hineinzupacken...” |