Kurt F. Svatek

Stand: 3. Januar 2004                                                                                          ©    Alle Rechte bei Kurt F. Svatek
 
 
Kurt F. Svatek, Jahrgang 1949 lebt seit über 30 Jahren mit seiner Familie im südlichen Niederösterreich. Der mittlerweile pensionierte Pädagoge und Autor veröffentlichte bisher 20 Bücher und 9 Broschüren (Haiku, Lyrik, Aphorismen, Essays, ein Roman). Seine Texte wurden bisher in 15 Sprachen übersetzt; darunter auch Griechisch, Japanisch, Chinesische, Bengali und Hindi, und entsprechend im Ausland veröffentlicht. Er erhielt auch zahlreiche, meist ausländische Ehrungen und Preise, etwa aus England, USA, Griechenland, Frankreich und Indien (derzeit 65, darunter zwei Ehrendoktorate, Ehrensenator des World Nations Congress und der Friedenspreis 2003 aus den USA ), wurde von der International Poets Akademy (Madras) für den Literaturpreis 2001 und 2004 vorgeschlagen und ist Mitglied verschiedenster in- und ausländischer literarischer Vereinigungen.

       
 
Ein Regentropfen
wäscht vom zartgrünen Maiblatt
den Staub der Straße.
 
Oktobernebel
nimmt dem Ufer alles Grün.
Im Bootshaus brennt Licht.
   
Gewitterwolken
ziehen entlang der Gipfel.
Schon beugt sich das Korn.

 

 
 
Der Mond steigt langsam.
Um so mehr knirscht jetzt der Schnee
im Takt des Schrittes.
 
Moderner Brunnen:
Hinter dem Wasservorhang -
Fata Morgana
   
Weihnachtstauwetter:
Sogar in der Finsternis
leuchten die Augen.
 
       
 
Mémorial au bord de la route
Pour les morts oubliés
Sur un sol étranger.
In the early morning:
White cherry blossoms and snowflakes,
dancing side by side.
Le vent a embrassé
La rose avec tant de force
Que sa robe s'est envolée
       
 
The leaf contains veins
and has even five fingers.
Does the tree have hands?
La feuille a des veines
Et cinq doigts.
Mais l'arbre a-t-il des mains?
Das Blatt hat Adern,
es hat sogar fünf Finger.
Hat der Baum Hände?
 
Clouds on the northern side.
Thunder and lightning
do not really scare the mouse
Nuages sur le versant nord.
La foudre et le tonnerre n'effraient
Pas vraiment la souris.
Wolken am Nordhang.
Blitz und Donner erschrecken 
die Maus nicht wirklich
       
 
Im hellen Mondschein, 
da geht uneingeladen 
ein Gast mit nach Haus.
 
Unter der Tür rinnt, 
so in ganz feinen Strahlen,
Morgenlicht herein.
 
 
Wie kannst du schlafen, 
während der Mond im Garten
alles versilbert.
 
 
Der Mohn blüht tolldreist,
doch von der Linde fallen
fahlgelbe Blätter.
 
Geernteter Baum; 
doch aus dem Presshaus ganz nah 
riecht süß schon der Most.
 
 
Ein Schneesturm wütet. 
Die müden Knochen künden 
ihn schon seit Tagen.
 
 
Das Haar ist schneeweiß,
jetzt im Alter des Jahres,
auch unter dem Schirm.
 
Nachts unter Blüten, 
Marille oder Pflaume? 
Der Frühling macht wirr.
 
 
Spiegelglattes Meer. 
Und inmitten der Bläue 
das Pupillenschiff.
 
 
 
Unruhe im Teich: 
Die Katze sieht schon zu lang 
die Goldfische an.
 
The foehn is blowing
at the end of February,
and the tomcat strays.
       
 
Kurt F. Svatek, DD, DLitt
Villa Camena
Schwarzauer Straße 42 a
A - 2624 Breitenau
Austria
   
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