Eckhard Erxleben

Stand: 10. Oktober 2003                                                                                                              ©    Alle Rechte bei Eckhard Erxleben
 
 
Eckhard Erxleben wurde am 12.03.1944 in Stendal (Altmark) geboren. Aufgewachsen ist er in der Tradition einer altmärkischen Bauernfamilie in Schorstedt. Eckhard Erxleben ist Diplompädagoge und unterrichtet in den Fächern Pädagogik, Literatur und Kommunikation in der Erwachsenenbildung im Beruflichen Bildungszentrum in Wittenberge. In der Freizeit widmet er sich der naturnahen Pflege seiner Forst. Die Natur der Altmark, der Elbtalaue und der brandenburgischen Prignitz ist ihm Anregung für viele seiner literarischen Arbeiten geworden.
 
Letzte Veröffentlichungen:
"Baumwörter blau verschleiert"; Lyrik, 1999
"Wild und frei wie du"; Kinderbuch, 2000
"Die Haut der Platane"; Roman, 2001
"traumlese"; Lyrik, 2003
"Traumlese", ein Liederzyklus, vertont von Hanno Haag, 2003

       
 
zwei alte boote
reiben knirschend holz an holz
fest angekettet
 
aus "traumlese";
http://www.neues-literaturkontor.de/
 
auf der burgmauer
ein kind berührt die krone
der eiche am hang
 
aus "traumlese";
http://www.neues-literaturkontor.de/
 
 
fünf schwäne schweben
dicht über der autobahn
das saatfeld suchend
 
aus "traumlese";
http://www.neues-literaturkontor.de/
 
 
der regen beginnt
und am anfang ist da noch
ein duft nach himmel
 
ein junger vogel
taumelt auf der dachrinne
wenn er stürzt fliegt er
 
 
irgendwo musik
dem alten quadrillehengst
zucken die ohren
 
 
im trocknen flußbett
liegen die toten fische
den kopf stromaufwärts
 
klosterruine
im dachlosen mittelsaal
zwitschern die spatzen
 
 
lichtung bei helmstedt
am zerbröckelnden grenzpfahl
balgen sich hasen
 
 
neben der brücke
kreist ein großer raubvogel
in augenhöhe
 
beim wetterwechsel
knarrt das holz im fachwerkhaus
als lebe es noch
 
 
auf dem weißen strich
zwischen rasenden autos
eine erdkröte
 
 
zwei hohe pappeln
am weg - berühren sich nur
wenn ein wind sie wiegt
 
kraniche ziehen
keilförmig dort am himmel
einer fliegt allein
 
 
nur ein flügel noch
vom zerfahrenen habicht
flattert im fahrtwind
 
 
soldatenfrieden
über dem grab des vaters
rauschen die kiefern
 
die quelle am hang
gebogenes wasser
zu eis erstarrt
 
 
der kahle berg
ringsum wetter
weiter nichts
 
 
im blattlosen baum
lehnt mit vereisten sprossen
die ernteleiter
 
im kalten hausflur
eine kleine schneewehe
die tür steht offen
E-Mail: eckhard.erxleben@web.de
 
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