- In Krumke
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- Wieder an dem magischen Ort in der Altmark, wo die Sorge sich noch kurz auf die Mauer gesetzt hatte und dann davon
geflattert war. In jenem Frühling unter den Baumriesen die Buschwindröschen, jetzt, an diesem Junitag, sind die Wege des Schlossparks mit Papierschnipseln übersät und die Erinnerung
wandert zu Schnitzeljagden, vor langer Zeit, an ganz anderen Orten in den Ferien erlebt, mit „Hier lang!“, „Nein, dort!“, über Wiesen, durch dichtes Gebüsch.
- Vorbei an den Gräbern der Jagdhunde – die Namen sind kaum noch zu lesen. Prachtvolle Sumpfzypressen auf der Teichinsel
halten den Blick fest und die Seele saugt das Bild auf wie ein trockener Schwamm.
- Zu einer Seite öffnet sich der Park, wächst auf die Felder zu – Krumbeeke, Krumbeeke, Krumke murmelt es in den Kronen
der Weiden.
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- Die Steinbrücke
- gespiegelt im Bach –
- Wind lässt sie schwanken
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- Eine halb vermoderte Bank lädt nicht zum Sitzen ein, weiter also, am Torhaus vorbei, wo die Fenster weit geöffnet sind
und offensichtlich ist, dass da mal bessere Tage gewesen sein müssen.
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- Tauben,
- schon schläfrig – leise
- das Tor schließen
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- Pferde werden zum nahe gelegenen Gestüt geführt – ganz nach Kinderart ein Fohlen tänzelnd voran, dann zurück
bleibend, in bizarrem Galopp hinterher.
- In einem Garten flattern weiße Laken und eine Frau grüßt, als kenne sie mich gut und wisse genau, dass ich irgendwann
zurückkehren werde.