logo_fsw leiste_projekte
 
button_projekte button_service button_aktuell
> PROJEKTE  
Projektname: "Von Standby auf aktiv" - Das etwas andere Bewerbungstraining
Projektleitung: Christian Schulz / Barbara Davids

Projektbeschreibung

 
 
 
 
bild_automechaniker
bild_selbstpräsentation
bild_am arbeitsplatz
bild_reflexionen

 

"Von Standby auf Aktiv" richtet sich an Schüler der 8. Klasse Hauptschule und 9. Klasse Realschule. Das Projekt unterstützt Jugendliche beim Start in den Beruf. Im Rahmen von zweieinhalbtägigen Workshops produzieren Schüler zusammen mit Theaterpädagogen oder Kommunikationstrainer und einem Filmemacher einen Bewerbungsclip, den sie später als Teil ihrer Bewerbungsunterlagen nutzen können. Dass externe Profis in die Schule kommen, wirkt motivierend auf die Schüler und ist, wie die bisherigen Erfahrungen zeigen, ein zentraler Aspekt dieser Arbeit. Die Jugendlichen spüren die handwerkliche Kompetenz und akzeptieren die darauf beruhende Sachautorität.

Der inhaltliche Einstieg in den Workshop besteht aus Fragen zu Berufswünschen und Zukunftsvorstellungen: "Was kannst Du und was willst Du einmal werden?" Diese scheinbar einfache Frage wühlt auf und animiert die Teilnehmer, über Ihre Interessen, Wünsche und Fähigkeiten nachzudenken und sich darüber in der Gruppe auszutauschen. Das Feedback der Mitschüler untereinander liefert ein wichtiges Reflexionspotenzial, das hilft, die eigenen Qualitäten und Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Dabei wird nicht nur geredet. Warm-Up, Spiele, Wahrnehmungs- und Konzentrationsübungen und nicht zuletzt Rollenspiele bereiten die Arbeit vor der Kamera vor.

Für die Produktion der Videoclips geben die Workshopleiter zunächst ein Storyboard als filmisches und dramaturgisches Arbeitsmodell vor, bei dem der technische Aufwand und die filmästhetischen Mittel einfach gehalten sind. Sie schaffen dadurch einen überschaubaren Produktionsrahmen für die Teilnehmer und sorgen durch diese Vorgabe für gleiche Voraussetzungen und eine einheitliche Arbeitsbasis für alle Beteiligten. So erfahren die Schüler exemplarisch einen filmischen Produktionsprozess und lernen filmsprachliche Gestaltungsmittel und Wirkungen kennen. Immer wieder müssen sie eine Einstellung wiederholen, sich extrem konzentrieren und gleichzeitig authentisch bleiben, um während der Aufnahme die richtigen Formulierungen für ihre Selbstdarstellung zu finden. Dabei ermutigen sie sich untereinander und unterstützen sich bei den vielen notwendigen Handgriffen vor und hinter der Kamera. Diese konstruktive Arbeitsweise stößt bei Jugendlichen auf sehr positive Resonanz, da sie vielfältig gefordert werden und ihre Qualitäten in unterschiedlichen Bereichen einbringen können. Während der eine sich gut vor der Kamera präsentiert, ist der andere ein umsichtiger Technikassistent für den professionellen Kameramann.

Im abschließenden Filmschnitt wird mit einfachen, aber filmästhetisch wirkungsvollen Techniken wie Überblendungen oder Split-Screens gezaubert, bis das Endprodukt fertig gestellt ist. Die Bewerbungsclips funktionieren in zwei Richtungen gut: als Bewerbungs-unterlage nach außen, aber auch als Spiegel eines intensiven Werkstattprozesses nach innen. Sie zeigen, mit Musik unterlegt, den Bewerber im Kreis anderer junger Leute aus seiner Klasse; dann spricht er, halbnah und nah aufgenommen, über seine Berufswünsche, Interessen und Kompetenzen; seine Klassenkollegen äußern sich zu seinen Stärken. Man sieht die Jugendlichen bei Aktivitäten, die mit ihrem Berufswunsch zu tun haben, und der Clip schließt mit einem Statement des Bewerbers. Beim Anschauen der Clips mit einer Länge von ein bis zwei Minuten kommen die Bewerber dem Zuschauer sehr nah, auch dann noch, wenn man mehrere von ihnen hintereinander sieht und einem das dramaturgische Muster vertraut wird. Dessen Intelligenz besteht darin, den Jugendlichen einen Rahmen zu geben, den sie ganz füllen.

Die Resonanz auf das mehrfach ausgezeichnete Modellprojekt ist sehr positiv. Eltern und Lehrkräfte überrascht die starke Präsenz der Schüler in den Filmclips sowie die Aussagekraft der einzelnen Bewerbungsfilme - ganz abgesehen von der großen Freude und Motivation, mit der alle Beteiligten an den Workshops teilnehmen.

(Text entnommen aus der Broschüre: "Von Standby auf Aktiv" von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg e.V.)