Das Beste zweier Welten oder Digitale Ergänzungen der chemischen Fotografie Erfahrungen von Christian Brünig Fotochemie?Seit einigen Jahren mehren sich die Anzeichen für einen raschen Siegeszug der digitalen Fotografie gegenüber der guten alten Fotochemie: Vorteile
Nachteile[-->top]Dem stehen gegenüber als Vorteile der klassischen Kleinbild - Fotografie
Also: derzeit besteht kein überzeugender Grund, in ein rein digitales Bildersystem zu investieren. Schon gar nicht, wenn man über ein gutes SLR - System verfügt. ErfahrungenGleichwohl fahre ich seit mittlerweile 2 Jahren beide Systeme parallel, und zwar vor allem wegen der Einarbeitung in meine HomePage und der erforderlichen Archivierung des Negativ- und Dia - Bestandes auf Basis einer leistungsfähigen Datenbank - Software. Bei einem Bestand von jeweils über 10000 Dias beziehungsweise Schwarzweiß - Negativen wäre jeder Karteikasten überfordert. Ich habe dabei Lehrgeld gezahlt, aber auch positive Erfahrungen gewonnen. Über beides berichte ich im nachfolgenden. Geräte[-->top]Die verwendete Hardware besteht aus einem Windows-98 System mit schnellem Prozessor, einer 10 GigaByte - Festplatte, einem 21-Zoll-Monitor sowie einem CD-Brenner. Heute müsste man für dieses System etwa 3000 DM anlegen + Software PaintShop Pro etwa 200 DM. Hinzu kommen ein handelsüblicher Flachbettscanner und ein einfacher Diascanner (Epson FilmScan 200) für zusammen etwa 1000 DM. Nachtrag am 10.04.2001: Der Diascanner ist heute nicht mehr erhältlich. Seit einem halben Jahr ist daneben der legendäre Nikon Coolscan LS 30 im Einsatz. Die Medien- Archiv- Software ThumbsPlus 2000 in der Datenbankversion für 199 DM. Kontaktkopien mit FlachbettscannerVerfahren 1: Den Flachbettscanner benutze ich nicht so sehr für das Einscannen von Druckbildern, sondern vor allem für rasche und billige Kontaktkopien. Das Verfahren ist simpel: Filmstreifen oder Dias umgekehrt auf die Glasplatte des Scanners legen, ein handelsübliches Leuchtpult umgekehrt drüber, die Scanner - Software entsprechend auf Dias einstellen und mit mittlerer Auflösung einlesen. Dies reicht aus, um zu erkennen, was auf den Bildern drauf ist - mehr kann man nicht erwarten. Dies Verfahren ist geeignet, um Belegbildchen für die eigene Datenbank zu haben; schon für Internet - Publikation ist es unzureichend. Die Anschaffung einer Durchlichteinheit macht meines Erachtens keinen Sinn - die Auflösung des Scanners und das Kontrastverhalten bei Durchlicht sind der Flaschenhals. Nachtrag am 10.04.2001: Der letzte Satz ist wohl mittlerweile falsch. Am Markt werden jetzt Flachbettscanner mit Durchlichteinheiten und Auflösungen angeboten, die für den Scan von Rollfilm- und Kleinbildfilmen für Zwecke der Veröffentlichung im Web ausreichend erscheinen, z.B. Epson 1240Photo und 1640 Photo für jeweils 600 bzw. 800 DM. Wie sie im täglichen Einsatz sind, weiß ich nicht: stört die Glasplatte beim sauberen Filmscan? Wenn mehrere Filmstücke/ Dias auf der Platte liegen (Format ist wohl 10X16 cm, also ausreichend für 6 Kleinbild- Dias), erkennt das System, dass es sich um mehrere Einzelbilder handelt, rechnet die Rahmen heraus und speichert sie in verschiedenen Dateien?. Wenn es schnell gehen soll, kann man zur Not Dias und Negative auch in klaren Kunstoffhüllen lassen. Beim Abspeichern kann man dem begrenzten Zweck entsprechend in ein kräftig komprimiertes .JPEG Format konvertieren, so dass ein einzelner Kontaktabzug mit bis zu 42 Kleinbildern (Negative) oder 20 Dias 5X5 etwa 200 KB Speicherplatz braucht; dies entspricht der Größe der so genannten Daumenbildchen (thumbnails). Sie sollten darauf achten, dass die Oberfläche des Flachbild - Scanners etwas über das DIN-A4-Format hinausgeht, am besten 35 X 25 cm, um die 6er - Streifen beziehungsweise 4 Dias nebeneinander aufnehmen zu können. Nachtrag am 10.04.2001: Dies funktioniert mit den relativ kleinen Durchlichteinheiten der modernen Modelle natürlich nicht. Verfahren 2:Die schnellste Methode für Kontaktkopien (Nachtrag am 19.04.2001)Mittlerweile hat sich als schnellste Methode für Kontaktkopien ein simples digitales Verfahren herausgestellt: Filme mit Negativen oder Dias (auch in Klarsichthülle) auf ein Leuchtpult und abfotografieren mit der digitalen Foto- oder Videokamera, deren Auflösung für diesen Zweck auch für Kleinbildfilm ausreicht. Am besten ist einen ganzen Haufen hintereinander aufnehmen, einlesen und im Batch- Betrieb lesefähig machen (drehen, bei Negativen in Positiv konvertieren, Ränder ab, Kontrast verschärfen...). Danach im Archivprogramm beschreiben und Fundort vermerken. Wunderbarer Workflow und allemal besser als die guten alten chemischen Kontaktkopien. Scanner- Tricks überflüssig. Richtig flott geht das Ganze mit den Softwareprodukten ACDSee Version 3 oder Thumbs Plus 2000. Beide Programme lassen Mehrfachscans im Stapelprinzip zu und vergeben die Dateinamen durch einfaches Hochzählen aufgrund einer vereinbarten Maske mit Platzhalter automatisch. Die Scan - Parameter wie Gamma, Kontrast, Helligkeit, Farben, Schärfe hat man aber erst nach ein Tagen raus, dann kann man aber rationell seinen Streifen weg arbeiten. Bilder mit Filmscanner[-->top]Für Bilder zum Ansehen, Genießen und Drucken kommt man um einen Filmscanner (oder eine Digitalkamera - aber die zwingt je zur einseitigen Fixierung auf digitale Fotografie) nicht herum. Ich habe mich aus Preisgründen für das low - end - Modell Epson Filmscan 200 entschieden, der eine Auflösung von 1200 dpi bietet = 6 MB pro volles Farbbild beziehungsweise in der niedrigsten .JPEG-Kompression etwa 1 MB. Dies entspricht der Auflösung guter Digitalkameras in der besten Qualitätsstufe, auf der mit wenigen Bildern bereits ein Speichermedium voll geschrieben ist. Galeriefähige Vergrößerungen kann man nicht erwarten, für die Zwecke elektronischen Publizierens oder einer Druckgröße bis 10 X 15 ist es ausreichend, also allem, was man am Monitor anschauen kann. Ich bin mit dem Gerät leidlich zufrieden, vor allem weil man 4 Dias oder 6 Negative nach den Einstellarbeiten hintereinander weg einlesen lassen kann; man kann in der Zeit etwa Sinnvolles tun wie Kaffeekochen, Bier holen oder -entsorgen. Das Arbeitstempo für Zwecke wie Katalogisierung oder Archivierung ist sehr gut. Es verlangt nur ein geringes Maß an Einarbeitung, bis man standardisiert und zeitsparend die Scan - Jobs erledigt. Beschleunigen kann man das noch, wenn man 2 Filmstreifenhalter verwendet: die Scanzeit kann man dazu nutzen, bereits den nächsten Träger zu laden und zu entstauben. Gibt es als Ersatzteil für etwa 20 DM. Trotzdem soll man den Zeitbedarf für das Scannen nicht unterschätzen: Mit dem immer erforderlichen Vorschau - Scan, den Einstellungen, Festlegungen des Ausschnitts, dem Scan- Vorgang selbst sowie dem eventuellen kurzen Nachbearbeiten, der Namensvergabe und dem Abspeichern brauche ich locker 3 Minuten pro Dia - umgerechnet also mit einem ganzen Diakarton mehr als einen halben Tag. 50 oder mehr Dias hintereinander weg sind den teuren Geräten ab 4000 DM vorbehalten. Diese Bilder benutze ich als Belegfotos für Archivzwecke und verkleinert sowie komprimiert für das Internet. Ich scanne sie grundsätzlich im Format der maximalen optischen Auflösung dieses Scanners ein und schreibe sie dann als Archivmaterial auf CD. Für das Internet konvertiere ich sie in das .JPEG - Format (30 bis 60% Kompressionsrate) mit 480 X 320 Pixel = 10 bis 20 KB. Das gleiche Volumen benutze ich dann für die Datenbank als Beispielbilder neben den oben beschriebenen Kontaktabzügen. Welcher Filmscanner?Lohnt sich ein teurerer Scanner, zum Beispiel Nikon CoolScan LS 40 (1800 DM), CanonScan FS 2710 (1450 DM), Minolta Scan Speed (1800 DM) oder Scan Elite (2200 DM) ? Oder die 4000er Klasse a la Microtek ArtixScan oder Polaroid SprintScan 4000, oder neuerdings Nikon LS 3000? Für die von mir beschriebenen Zwecke sicher nicht unbedingt, erst für anspruchsvolle Printzwecke und daher nur für relativ wenige Bilder. Dies gilt schon für den immens ansteigenden Platzbedarf auf den Massenspeichern. Ich schlage dies bezüglich 2 Varianten vor: die besten Bilder für 1 DM /Stück auf KODAK - Photo - CD scannen zu lassen oder gemeinsame Beschaffung und Nutzung eines solchen Gerätes; in den USA gibt es mittlerweile gewerbliche Verleiher, bei denen ein Profigerät der Preisklasse jenseits von 3000 DM etwa 40 $ am Tag kostet. Warum nicht eine gemeinsame Beschaffung im Photo - Club, wie etwa dem NCD? Einziger Nachteil dieser Lösung: man braucht den Scanner jeweils ein paar Tage, bis man routiniert, fehlerarm und zeitsparend arbeitet; nur insofern macht ein eigenes Gerät Sinn. Nachtrag am 10.04.2001: Mittlerweile habe ich Erfahrungen mit dem Nikon Coolscan LS 30 gemacht. Natürlich spielt das Gerät in einer anderen Liga als der Epson Filmscan 200, kostet ja auch das 2 1/2-fache. Mit großem Abstand entscheidender Vorzug ist die CleanImage - Funktion, also das elektronische Entstauben und Beseitigen von Kratzern. Es funktioniert wirklich und die Verlängerung der Scanzeit von vielleicht 20 bis 30 Sekunden auf etwas mehr als 1 Minute ist gegenüber dem Zeitaufwand für die elektronische Retusche wirklich zu verschmerzen. Schöne Farbkorrektur- und Einstellmöglichkeiten in der Scansoftware sowie die Möglichkeit, über- und unterbelichtete Vorlagen durch Regelung der Lichtintensität des Scanners zu retten, tun ein übriges. Nur: der Zeitaufwand ist bedingt durch mehr Einstellmöglichkeiten und das Fehlen eines Diahalters mit 4 Dias wesentlich höher als beim Epson. Natürlich sind die Dateien bei Ausschöpfen der maximalen Auflösung jetzt 5 mal so groß wie beim Epson, also heißt es häufig: neue Festplatte zum neuen Scanner... Nachtrag am 10.04.2001: Die nächste Scanner- Generation ist unterwegs. Die Auflösung des Filmscan 200 wird mit den modernen Flachbettscannern mit Durchlichteinheit locker erschlagen. Es gibt außerordentlich preiswerte Filmscanner für unter 500 DM mit guten technischen Werten. Als neue Leistungsklasse scheinen sich 4000 dpi zu etablieren, die Monster- Dateien erzeugen. Angenehm, dass alle modernen Geräte mit USB- Schnittstelle daherkommen. Nikon löst den SCSI- Standard mit den neuen Geräten bereits ab: USB und Firewire (IEE 1394) - so schnell geht das - und m.E. erfreulich, wenn ich mir die monströsen SCSI-Stecker und Kabel anschaue. Archivieren mit Datenbank[-->top]Zweck der ArchivierungDie Archivierung dient verschiedenen Zwecken, zum Beispiel
In jedem dieser Fälle bedeutet dies eine Selektionsentscheidung nach verschiedenen möglichen Kriterien einzeln oder in Kombination, etwa
Relationale Datenbank[-->top]Das Archivieren mit einer Datenbank ist ein wahrer Segen für die Verwaltung großer Bestände. Ich benutze keine spezielle Foto - Datenbank, sondern ein handelsübliches relationales Datenbanksystem (Paradox 7.0). Relational heißt, dass die Daten in mehreren Tabellen stehen, die in bestimmter Weise miteinander verknüpft sind. So kann zum Beispiel ein Foto (= 1 Datensatz in der Stammtabelle) mehrere Motive haben, die in einer weiteren Tabelle stehen. Diese Tabelle erlaubt es, keine, eine oder mehrere Angaben zu einem Objekt zu machen. Außer einigen Spezialprogrammen sind alle üblichen Systeme sind ohne größeren Aufwand erweiterbar, wenn man feststellt, dass die Struktur der Datenbank geändert werden muss, etwa wenn systematisch Zusatz - Informationen zu jedem Datensatz benötigt werden. Zudem können Standard - Eintragungen automatisiert oder mehrere Datensätze automatisch geändert werden. ClusternIch fasse mehrere Dias oder Negative mit ähnlichem Sujet in einem Datensatz zusammen, was immense Tipparbeit erspart. Ein Blick auf die oben beschriebene elektronische Kontaktkopie ermöglich eine rasche Orientierung über alle Bilder zu diesem zusammenfassenden Datensatz. Der Datensatz bekommt einen Index, die Dias beziehungsweise die Negative haben in diesem Cluster dann dieselbe Nummer. SchlüsselworteIch empfehle bei den meisten Informationen in den Datensätzen eine Liste von Schlüsselwörtern zu benutzen statt freie Texteingabe. Die Menge der verfügbaren Schlüsselwörter sowie deren Schreibweise kann und sollte dabei begrenzt werden. Synonyme oder Ähnlichkeiten sind unangenehm bei der Wartung und Auswertung. Wenn zum Beispiel das Motiv à Ziegelstein einmal als à Ziegel, das andere Mal als Ziegelstein erfasst wir oder einmal à Laub, das andere Mal à Blatt eingegeben ist, kann das System nicht erkennen, dass gegebenenfalls etwas Ähnliches gemeint ist. Viel schlimmer ist dies bei Tippfehlern wie das beliebte à Dusiburg. Darüber hinaus sollte grundsätzlich als Schlagwort im Singular eingegeben werden. Also: die Schlüsselworte sollten in einer eigenen Tabelle stehen und abschließend sein; die Ergänzung dieser Liste sollte einem eigenen Arbeitsgang vorbehalten sein, um sie nicht zu sehr aufzublasen. Im Datenbank - Jargon ist dies eine so genannte Nachschlagetabelle. Dies Verfahren hat den Vorteil, dass man bei der Eingabe die Menge der verfügbaren Schlüsselworte übersehen beziehungsweise aus einer Liste auswählen kann. Felder[-->top]Diese Schlüsselwortlisten benutze ich für verschiedene Felder, die alle Mehrfachnennungen vorsehen, vor allem
Weiter sollten einfache Schlüsselfelder vorgesehen werden wie
Natürlich braucht man zusätzlich noch freie Texte für Erläuterungen und Beschreibungen. Wegen der Zusammenfassung mehrerer Bilder zu einem Datensatz sollte auch die Zahl der Einheiten vermerkt werden. Dazu gehört das Datum und natürlich die eindeutige Datensatzkennzeichnung, der Index. Auf Angaben zu technischen Einzelheiten wie Belichtungszeiten, verwendeter Brennweite und so weiter habe ich verzichtet wegen zuviel Tipparbeit und fehlender Lust, deswegen nach jedem Foto im einsatz Notizen zu machen. Als Selektionskriterium braucht man für die oben genannten Zwecke braucht man dies nur selten: soll man für einen Diavortrag nur Fotos aussuchen, die länger als 1/60 oder kürzer als 1/250 Sekunde belichtet sind? Bei besonderer Bedeutung bei Tele - Aufnahmen, etwa ein schön gegen den Hintergrund frei gestelltes Porträt genügt im Feld à Motive der Hinweis à Tele. Aufbewahrung und Finden[-->top]Ich bewahre die Negative und die Dias in Folien mit Streifen beziehungsweise Einstecktaschen auf. Diese Folien sollten transparent sein, damit man beim Auswählen rasch eine Übersicht erhält und zügig Kontaktkopien machen kann. Diese Auswahl versagt bei Dias in Magazinen, was zudem viel zu starr ist: niemandem kann zugemutet werden, alle Dias zu einem Sujet zu sehen; also muss ich die Auswahl vor jedem Vortrag ohnehin wieder treffen. Zudem sind die Magazine extreme Platzfresser, vor allem die alten Gemeinschaftsmagazine. Die Kehrseite der neuen verschüttsicheren LKM - Magazine ist übrigens, dass die Dias nur einzeln herauszunehmen und hereinzustecken sind. Bei den alten Schätzchen kann man meist 3 bis 4 mit einem Handgriff umsetzen. Die Folien stehen in Ordnern - nicht sehr professionell und nicht gut genug gegen Staub, aber die anderen Systeme sind sehr teuer. In der Datenbank besteht damit der Index aus einer Kennung für diesen Ordner und der Kennung des Clusters, der nicht unbedingt deckungsgleich mit der Folie sein muss. Ich wähle absichtlich das Wort Kennung und nicht Nummer, weil der Zeichensatz alphanumerisch ist. Dies ist wesentlich flexibler als eine Zahlenfolge, etwa wenn man nachträglich Datensätze einfügt, aber zwischen 2 Zahlen kein Platz mehr ist. Zudem kann man anhand der Kennung eventuell auch schon ungefähr ein Gruppierungsmerkmal ausfindig machen. Beispiel nach all dem Theoriekram: in der Ordner - Gruppe 9 finden sich bei mir die größeren Reisen, der entsprechende Ordner für das Jahr 1999 heißt 9.1999. Wenn der Platz nicht reicht und man einen weiteren Ordner benötigt, hängt man einfach ein Zeichen dran, also 9.1999a o.ä. Die Datensätze bekommen dann Kennungen, die aussehen wie ein 2stellige gerade Zahl, aber tatsächlich Text sind. So kann ich hinter den Index 9.1999a_52 den Index 9.1999a_52a setzen und die Sortier - Reihenfolge bleibt gewahrt. Sie sind keineswegs gehindert, die Ordner einfach sequentiell ohne Rücksicht auf inhaltliche Gliederungsmerkmale zu benennen oder Gruppen zu bilden. So wäre etwa der Index 1999Italien-52Turin, gefolgt von 1999Italien-52aMailand ohne Probleme zu meistern. Dieser Index ist unverzichtbar für den Zusammenhalt der Datenbank und erschlägt gleichzeitig den Hinweis auf den Aufbewahrungsort. Belegbilder[-->top]Wichtig sind Belegbilder direkt in der Datenbank, um relativ rasch eine Vorauswahl treffen zu können. Dafür ist ein entsprechendes Anzeigemodul nötig, das alle gängigen Angebote heute haben. Zu den Belegbildern gehören gegebenenfalls auch Kontaktkopien. Ich habe die Belegbilder in Dateiverzeichnissen organisiert, die den physischen Ordnern nachempfunden sind; der Pfadname für das Belegbild zum o.e. Index 9.1999a_52a ist demzufolge X:\Belegbilder\9\1999a\52a.jpg. Über diese Methode kann man streiten; es kann durchaus sinnvoll sein, sämtliche Bilder in ein Verzeichnis zu packen, in unserem Fall wäre der Pfadname dann X:\Belegbilder\9.199_52a.jgg. Man könnte dann automatisierte Operationen darauf anwenden, etwa jedem Bild einen Rahmen verpassen, diesen ändern, alle anzuschärfen etc. Andererseits würde dann ein gewaltiges Verzeichnis entstehen, was eine Voraussicht sehr langwierig und unübersichtlich machen würde. Bei den Zeigern auf die Belegilder habe ich mich mittlerweile dazu aufgerafft, auch diese in eine gesonderte Tabelle abzuspeichern, weil es durchaus mehrere Belege zu einem Datensatz geben kann, etwa ein typisches Foto und eine Kontaktkopie. Wenn dann noch ein Scan von einem anderen Bild aus diesem Datensatz existiert, hat man bereits größere Schwierigkeiten. Mit einer relationalen Datenbank kein Problem: die Tabelle wird über den Index mit der Haupttabelle verknüpft und eine Mehrfachbeziehung zugelassen, d.h. zu einem Datensatz der Haupttabelle kann es keinen, einen oder mehrere Daten der Untertabelle geben (so genannte 1:n - Verknüpfung). Diese Tabelle enthält nur nach außen wichtige Felder: die Beschreibung des Bildes, den Verweis auf die Haupttabelle und den Dateinamen mit Pfad als Hyperlink (Zeiger), über den dann das Anzeigemodul mit dem Bild aufgerufen wird. Datenbankprogramme[-->top]Derzeit gibt es einige recht gute Fertig - Produkte für die Datenverwaltung der Fotos, die viele der o.g. Möglichkeiten bieten. Sie sind meist leichter zu handhaben als eine selbst gestrickte Lösung, die erheblichen Zeitaufwand und viel trial and error bedeutet hat. Sie kosten meist 100 bis 200 DM und man kann sie ausprobieren, wenn man sich eine Demoversion aus dem Internet lädt. Wichtige Entscheidungskriterien für die Anwendung einer solchen Software sind
Bisher probiert[-->top]Auch wenn ich ungern Werbung mache - es gibt m.E. vier nennenswerte Programme zum Sammeln und Archivieren von Foto - Dateien
Internet[-->top]Derzeit ist für mich ein Fotoarchiv vor allem ein Hilfsmittel, um auf Dias, Negative und Prints zuzugreifen. Als Publikationsmedium kommt aber immer stärker das www in Betracht, in dem es bereits heute recht gute Informationen und virtuelle Galerien gibt. Eine Foto - Website mit Hilfe eines normalen HTML - Editors aufzubauen ist allerdings nervend und zeitraubend, zumal wenn es um Galerien mit vielen Bildern geht. Zudem stellen die meisten Nutzer heute recht hohe Anforderungen an die grafische Aufbereitung der Seiten. Auch wenn man nicht allen Schnickschnack der gewerblichen Seiten mitmacht, so sind doch wichtige Merkmale
Konsequenzen[-->top]Alle diese Anforderungen sind mit html zu erfüllen. Der automatische Export ist aber schwierig. Ich habe es probiert und dabei außerordentlichen Frust erlebt. Es gibt eine Freeware, die dies leistet und darüber hinaus noch ein sehr guter Bildbetrachter ist: Irfanview (geschrieben von einem Studenten aus Wien) und nachbearbeitet werden muss. Ebenfalls dafür geeignet ist die Freeware CD2Html, die aber wegen der vielfältigen Optionen etwas unübersichtlich ist. Das technische Verfahren ist ähnlich: durch Konvertierung werden aus den Bildern Vorschaubildchen erzeugt, die in eine Tabelle mit in der Regel unsichtbaren Gitterlinien gepackt werden. Die Vorschaubilder ( zirka 3 KB) tragen den Hyperlink zu den eigentlichen Fotos. Es hat sich eingebürgert, zu den Informationen über das Bild auch die ungefähre Dateigröße der Fotos anzugeben, um den Besucher nicht mit unerwarteten Ladezeiten zu nerven. Durch einen weiteren HTML - Befehl erreicht man, dass Bildbeschreibungen als Hinweis in einer Sprechblase oder der Statuszeile erscheinen, wenn man die Maus kurze Zeit darauf verweilen lässt oder während das Vorschaubild geladen wird. Beim Design verzichte ich auf Gimmicks wie Animationen, Banner oder Grafiken. Bewegte Bilder sind unserem Medium nicht angemessen und stören den Gesamteindruck. Als Hintergrund habe ich mich zu einem leichten Grau durchgerungen ohne jedes Muster. Gemeinsame Aktivitäten[-->top]Eines der Probleme beim Foto - Hobby ist, dass wir zum Teil recht weit auseinander leben und Treffen schon mal schwierig sind. Daher bietet sich das Internet mit den verschiedenen Kommunikationsformen zum Austausch von Erfahrungen und Ergebnissen durchaus an, ohne die guten alten Fotos auf absehbare Zeit ersetzen zu können. Das geht über das Anschauen von netten Homepages weit hinaus. Bereits hier kann man ein Feedback oder ein Gästebuch organisieren. Erfahrungsaustausch auf dem schwarzen Brett einer Newsgroup ist ebenfalls sinnvoll; einige Clubzeitschriften einschließlich Anzeigenteil könnten komplett ins Web gestellt werden. Man kann gemeinsam virtuelle Ausstellungen organisieren oder gemeinsame Fotoalben mit differenzierten Zugriffsrechten halten. Nachtrag am 10.04.2001: Seit einigen Monaten gibt es diese Möglichkeit im Rahmen des Forums der Zeitschrift industrie-kultur. Nachtrag am 10.04.2001: Die Reise nach Kanada im Juni 2000 hat mich veranlasst, unter die Videoten zu gehen. Die Bewegtbilder und Geräusche der großen Eisenbahnstrecken in British Columbia gaben den Ausschlag. Nicht nur digitales Video wird erschlagen, auch Standbilder auf Speicherkarte mit immerhin 1 Megapixel - ausreichend für Ansicht am Bildschirm und Web - sind möglich. Viele der Reisebilder etwa vom Sommer und Herbst 2000 sind mit dem Camcorder entstanden. Für Druckzwecke allerdings völlig ungeeignet. FazitBei all diesen Möglichkeiten: Nichts geht jedoch über das gute alte projizierte Dia oder den sauber ausgearbeiteten 30 x 40 cm Schwarzweiß - Abzug... So gesehen sind die Möglichkeiten der elektronischen Bildbearbeitung und -archivierung sowie der Verteilmöglichkeiten im Web eine wunderbare Ergänzung und Erleichterung des Foto - Hobbys (und auch Berufs). Also doch: kein Gegensatz, sondern beide Welten zum Besten miteinander verbinden! Nachtrag am 10.04.2001: Erstaunlich, dass sich nach 1 1/23 Jahren und weiter rasantem Fortschritt in der Digitaltechnik an diesem Fazit noch nichts geändert hat. |
Virtuelle Foto-Galerie Industriegeschichte und Kulturlandschaft Stand: 17.08.05 © Christian Brünig Dank an |