Ein Tagesausflug nach Belgien im Nieselregen bringt neue Erkenntnisse und reiche fotografische Beute. Nach Frühstart und Fahrt im dichten Regen erkennen wir, dass Landschafts- und reine Außenaufnahmen heute schwierig sind. Wir erreichen daher schließlich nach etwas Sucherei die Kokerei Tertre, wo man uns freundlich Einlass gewährt
;-) Die Kokerei ist 1997 still gelegt worden und bis dahin offenbar ohne große Neuinvestitionen bis jenseits der Abschreibungsgrenze betrieben worden. Große Teile der Gleisanlagen sind bereits demontiert. Korrodierte Tanks mit ausgelaufen Ölresten drunter, herum fliegende Isolierungen, durchgerostete Treppen geben wenig Anreiz, Aussichtspunkte zu erklimmen. Eine große Kokerei mit 2 jeweils langen Ofenbatterien. Die schwarze Seite ist weitgehend überwachsen, die weiße Seite weist Gebäude mit intensiven Geruchsquellen auf. Nur der Gurtförderer zum Mischbunker ist neu oder jedenfalls neu eingehaust worden. Die Herbstfarben der Vegetation kontrastieren mit der rustikalen
Ästhetik der verbleibenden Anlagen. Nieselregen und Nebel ergeben spannenden Tiefenstaffelungen der Außenobjekte.
Die Abenddämmerung genießen wir am Canal du Centre in Dampremy bei Charleroi. Die Witterungsbedingungen sowie der Kanal wirken angenehm kontrastdämpfend. Spiegelungen auf dem versifften blinden Fußweg am Kanal steigern die Bildwirkung. Im alten
Mitteleuropa ein unerreichtes Industrie- Ensemble mit kostenfrei mit gelieferten Spiegelungen.
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